St. Goarshausen

Kandidat für St. Goarshausen: Darum will Nico Busch Bürgermeister bleiben

Nico Busch will am 9. Juni wieder zum Stadtbürgermeister von St. Goarshausen gewählt werden.  Foto: Michael Stoll
Nico Busch will am 9. Juni wieder zum Stadtbürgermeister von St. Goarshausen gewählt werden. Foto: Michael Stoll

Das Ehrenamt und die Vereine stärker fördern und, soweit möglich, auch finanziell unterstützen – das hat sich Nico Busch vorgenommen, wenn er am 9. Juni im Amt als Stadtbürgermeister von St. Goarshausen bestätigt werden würde.

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Im jetzigen Haushalt der Kommune seien dafür 1000 Euro eingeplant, dieses Ehrenamtsbudget will er in der nächsten Wahlperiode möglichst erhöhen, um Vereine in der Loreleystadt zu unterstützen. „Wir können froh sein, dass Veranstaltungen und Angebote in der Stadt laufen“, so Busch.

Er verweist auf das, was in seiner ersten Amtszeit erreicht werden konnte, nennt die Anschaffung der Kehrmaschine, die Partnerschaft mit der Bundeswehr, die sich auch für St. Goarshausen einsetzt. Man sei „deutlich ökologischer“ geworden, sagt er, und weist darauf hin, dass die Rheinanlagen nicht mehr mit Frischwasser, sondern mit Nass aus dem Rhein und Bächen gegossen werden. Das spare auch Kosten. Ebenso wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung im Bereich der Altstadt.

Neu sei auch das Baumkataster – wichtig, denn die Stadt habe eine Verkehrssicherungspflicht. 45 neue Bäume seien zudem auf Friedhöfen und Spielplätzen gepflanzt worden. Und jetzt könnten auf seine Initiative hin 40 Gräber auf den Friedhöfen geräumt werden – kostenneutral für die Stadt.

Nun hat auch St. Goarshausen Haushaltsprobleme. Wie will er dem begegnen? Bei den Ausgaben sei die Stadt am unteren Limit, man habe schon keine Tourist-Info mehr. Er wolle versuchen, mehr Fördergelder zu erhalten. Und die Einnahmenseite im Blick behalten, um sich das ein oder andere zu leisten. Nico Busch nennt ein Beispiel: Wenn es gelänge, den Parkraum am Hafengelände zu bewirtschaften, dann könnte dies mehr Geld in die Kasse bringen.

Was will er sonst erreichen, um die Attraktivität des Tors zur Loreley zu verbessern? „Wir müssen uns wieder an Rhein in Flammen mit einem entsprechenden Landprogramm beteiligen, denn das erhöht die Strahlkraft der Stadt.“ Dabei sei aber zu akzeptieren, dass eine solche Veranstaltung Geld kostet – von den Toiletten bis zur Sicherheit. Nachhaltig entwickeln will er den Bereich am alten Kran am Rhein, sobald ein Geländetausch mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt vollzogen ist.

Nico Busch setzt dabei auf die Buga, für die das Areal als Spielort wichtig werden könnte. Da ist er auf die Planerwerkstatt im Herbst gespannt, hofft auf Ideen und Unterstützung für eine nachhaltige Entwicklung. Dann ist da noch der Grünstreifen entlang des Rheins bis zur Straße nach Nastätten, der verschönert werden könnte. Die Spielplätze aufzuwerten, das sei wichtig. Und ein Herzensanliegen, nicht zu vergessen, ist ihm die Beleuchtung der Burg Maus.

Dabei freut Busch sich, dass etliche Verbesserungen und Projekte in der Stadt laufen. Der Umbau des Bahnhofs etwa, der Ende 2024, Anfang 2025 abgeschlossen sein soll. Die Verbandsgemeinde gehe mit dem neuen Verwaltungsgebäude nicht auf die grüne Wiese oder nach Braubach, sondern bleibe in der Stadt. Und der Schulstandort sei gesichert, da der Kreis den Teilneubau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasius angeht – da sei es nicht so glücklich, wenn aus dem Stadtrat heraus 70.000 Euro für das Gelände verlangt würden, auf dem in der Zwischenzeit die Schulcontainer stehen ...

Seine Probleme mit Teilen des Rats sind nicht zu leugnen. Wie will er das bei einer Wiederwahl in den Griff kriegen? „Ich hoffe darauf, dass es mit zwei Listen, die antreten, wieder eine Art Fraktionen geben wird, die auch eine Spitze haben, damit man im Vorfeld von Ratssitzungen besser kommunizieren und sich vorbereiten kann“, so Busch. „Damit ließe sich die Luft rausnehmen.“

Klar sei, dass der Posten des Stadtbürgermeisters in St. Goarshausen arbeitsintensiv ist. „Allein die Freilichtbühne oder der Lärmschutz durch die Bahn könnten für einen Vollzeitjob reichen“, erklärt Busch. Auch vor diesem Hintergrund wünsche er sich mehr Aktivitäten von Ratsmitgliedern, will aber auch die Bürger, zum Beispiel Eltern, dazu motivieren, sich einzubringen.

Letzte Frage: Was schätzt Nico Busch an seiner Gegenkandidatin Anna Maria Ledwinka? „Ich schätze an ihr, dass sie Politik und Privates trennen kann“, so die Antwort. Und was sieht er an ihr kritisch? „Sie macht zu wenig. Sie hätte sich bisher auch außerhalb des Rates einsetzen können.“

Kurz Beigeordneter, dann Bürgermeister

Nico Busch ist 40 Jahre alt, in Wiesbaden geboren und lebt seit seinem dritten Lebensjahr in St. Goarshausen. Er lebt mit seiner Partnerin zusammen, die ein Kind mit in die Patchworkfamilie gebracht hat.

Gemeinsam haben die beiden zwei Kinder. Von Beruf ist Busch Jurist. Er ist SPD-Mitglied, trat bei der letzten Bürgermeisterwahl auch für die SPD an, was jetzt nicht notwendig ist, da er aus dem Amt heraus kandidiert. 2020 war er kurz Erster Beigeordneter der Stadt, ehe er für das Amt des Bürgermeisters kandidierte. Seine Hobbys sind die Familie, außerdem Sport und das Waidwerk. ms

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Rhein-Lahn-Zeitung
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