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Remagen

Neuer Kampf um die Brücke: Vereinsauflösung sorgt für Ärger

Alles andere als friedlich geht es gerade beim Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen zu. Die beschlossene Auflösung des Trägervereins im April war laut Beschluss des Amtsgerichts Koblenz nichtig. Nun soll im August eine neue Versammlung des Vereins über die Zukunft entscheiden.
Alles andere als friedlich geht es gerade beim Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen zu. Die beschlossene Auflösung des Trägervereins im April war laut Beschluss des Amtsgerichts Koblenz nichtig. Nun soll im August eine neue Versammlung des Vereins über die Zukunft entscheiden. Foto: Judith Schumacher

Gibt es für das Friedensmuseum in Remagen eine Zukunft? Wenn ja – wie könnte die aussehen? Der Verein, der hinter dem Museum steckt, soll aufgelöst werden. Zumindest wenn es nach einigen Mitgliedern geht.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Rhein-Zeitung unterhielt sich mit dem kaufmännischen Leiter des Vereins, Frank Cornely, und Vorstandsmitglied Gert Scheller, Sohn des letzten Brückenkommandanten Major Hans Scheller, den Hitler einst neben drei weiteren seiner Offiziere durch ein Standgericht hinrichten ließ, da er Sabotage vermutete. Remagens Altbürgermeister Hans Peter Kürten, der das Museum 1981 gründete und ...
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Hans Peter Kürten: Sorge um das Lebenswerk

Hans Peter Kürten, ehemals langjähriger Bürgermeister von Remagen und Gründer des Friedensmuseums, sorgt sich um die Zukunft seines Lebenswerkes.

„Ich habe ab dem 7. März 1978 die ersten Brückensteine verkauft, woraufhin ich so viel Post und Unterlagen bekam, dass es zwei Jahre später, am 7.März 1980, möglich war, die Brücke als Museum aufzumachen“, sagt er. Doch vor einiger Zeit habe sich eine Gruppe innerhalb des Vereins Friedensmuseum Brücke von Remagen dafür ausgesprochen, das Museum aufzugeben und es allenfalls der Stadt zu überantworten. Kürten denkt ebenfalls, dass die Gefahr groß ist, dass das weltberühmte Museum dann schließen könnte. Die Vereinsmitglieder werden sich Anfang August erneut treffen, um dann über die Zukunft des Museums zu sprechen und abzustimmen. Kürten hofft, dass eine ganze Reihe Mitglieder kommen wird. Er selbst habe aus Dankbarkeit an Ralf Bartscheid, der sehr viel für das Friedensmuseum getan hat, sich diesen als seinen Nachfolger gewünscht. „Er hat leider abgelehnt“, bedauert Hans Peter Kürten. ith

Herbert Georgi: Keine Gefahr für das Museum

Remagens Bürgermeister Herbert Georgi bezieht zu dem Thema wie folgt Stellung:

„Die weit überwiegende Zahl der Vereinsmitglieder macht sich große Sorgen um die Zukunft, weil der Vorstand zerstritten ist und bis auf Herrn Scheller und Herrn Gebhard niemand mehr bereit ist, mit Geschäftsführer Cornely zusammenzuarbeiten. Herr Kürten seinerseits sieht sich nicht mehr in der Lage, den Verein zu führen, und hat die Auflösung zweimal – im April und vor wenigen Tagen – schriftlich mit der Begründung befürwortet, dass eine Übernahme durch die Stadt die beste Lösung für das Museum darstellt. Über die Auflösungsversammlung im April, die nach einer Mitteilung des Amtsgerichtes Koblenz wiederholt werden muss, habe ich dem Hauptausschuss am 16.April in öffentlicher Sitzung berichtet. Es gibt einen breiten Konsens im Stadtrat, im Falle der Auflösung das der Stadt Remagen zufallende Vermögen in der bisherigen Form zu erhalten und die Konzeption zu erweitern. Wenn es zur Auflösungssituation kommt, hätte selbstverständlich zur Frage der Übernahme der Stadtrat das letzte Wort. Sollten der Stadt Remagen im Falle einer Auflösung des Vereins die Brückentürme und das Friedensmuseum zufallen, so begreifen die Mitglieder des Stadtrates dies nicht als Belastung, sondern als Chance, die es weiterzuentwickeln und aufzuwerten gilt. Es gibt keinerlei Hinderungsgründe, den Übergang von alter Rechtsform in die neue Rechtsform fließend zu gestalten, sodass das Museum in keinem Falle geschlossen werden müsste.“ Herbert Georgi geht am 8. August in den Ruhestand.

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