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Remagen

Die Brücke von Remagen: 325 Meter Stahlkonstruktion, die verbinden sollten

Von Jochen Tarrach
Die Ludendorff-Brücke zwischen Remagen und Linz wird als „Schönheit“ beschrieben – die allerdings nur 27 Jahre hielt.
Die Ludendorff-Brücke zwischen Remagen und Linz wird als „Schönheit“ beschrieben – die allerdings nur 27 Jahre hielt. Foto: Repro Jochen Tarach

Die 325 Meter lange Brücke galt unter den Rheinquerungen mit ihren markanten vier Brückentürmen sowie der geschwungenen Stahlkonstruktion als echte Schönheit. Gebaut wurde sie während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1916/18.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Eisenbahnbrücke in Remagen bei Rheinkilometer 633 ist während des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1916/18 auf Drängen der deutschen Generalität hin nach den Plänen des Mannheimer Architekten Carl Wiener als zweigleisige Eisenbahnbrücke erbaut worden. Zu beiden Seiten sollten Fußgängersteige erbaut werden, jedoch berichten Zeitzeugen und Fotos, dass es nur ...
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Eine Gedenkstätte des Friedens

In den Türmen der ehemaligen Ludendorff-Brücke auf der westlichen Seite des Rheins ist auf Initiative des ehemaligen Remagener Bürgermeisters Hans Peter Kürten seit 1980 ein beachtenswertes Museum entstanden, das an die Ursprünge der Brücke in den Jahren 1916/18, aber vor allem auch an die schweren Kämpfe am 7. März 1945 erinnert.

Die Brücke ist heute noch ein Symbol für den Frieden – nicht zuletzt dank eines Friedensmuseums in den Remagener Brückentürmen.
Die Brücke ist heute noch ein Symbol für den Frieden – nicht zuletzt dank eines Friedensmuseums in den Remagener Brückentürmen.
Foto: Archiv Jochen Tarrach

Das Erobern der fast unbeschädigten Brücke durch amerikanische Truppen geht später als „Wunder von Remagen“ in die Geschichte ein. Ebenfalls erinnert wird an die Leiden im sogenannten Rheinwiesenlager bei Remagen und Sinzig. Insgesamt wurden dort 1945 für mehrere Monate mehr als 250 000 deutsche Kriegsgefangene inhaftiert. Die Idee, in den Räumen des Brückenwiderlagers mit seinen beiden Türmen ein Museum einzurichten, fand nicht überall Freunde, und so dauerte es sieben Jahre, ehe das ehemalige Eisenbahngelände von der Stadt erworben werden konnte. Neuen Schwung bekam die Museumsidee aber auch, als im Sommer 1976 die beiden noch im Strom erhaltenen Brückenpfeiler entfernt wurden und kleine Brückensteine ab dem 7. März 1978 mit beigefügtem Echtheitszertifikat zum Kauf angeboten wurden. 120 000 Mark kamen so für das Einrichten eines Museums zusammen. Am 7. März 1980, dem 35. Jahrestag der Eroberung, konnte die Gedenkstätte mit einer schlichten Feier der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In den Türmen erzählen Bilder, Dokumente und weitere Ausstellungsstücke die Geschichte der Brücke. Es wir erinnert an den Bau, die Eroberung, die an den Kämpfen beteiligten deutschen, amerikanischen, belgischen und englischen Soldaten – und vor allem auch an die Toten von hüben und drüben. Auch wenn es derzeit einen Streit um die Zukunft des Museums gibt – es soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

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