Es hatte etwas von einem Trauerspiel. Die Mitgliederversammlung des Museumsvereins vom Montag offenbarte noch einmal, wie tief die Gräben zwischen den Lagern sind: der Mehrheit, die dem Wunsch des Museumsgründers Hans Peter Kürten nachkommen, und sein Lebenswerk wieder in die Hände der Stadt übergeben will, und den paar Skeptikern, die sich nicht auf vage Zusagen der Stadt verlassen wollen und das Museum als Verein weiterführen möchten. Mittendrin ein 89-jähriger Vereinsgründer, der an diesem Abend offenbar kaum mitbekam, wie sehr doch der Streit um sein Lebenswerk tobt, um ihn herum Vereinsmitglieder, die sich zum Teil harsche Beschuldigungen an die Köpfe warfen und Vorhaltungen machten. Dieser Zwist, in dem wohl auch Eitelkeiten ausgetragen werden, könnte zu einer endlosen Geschichte ausarten. Von „Förderung der Toleranz“, einem der verbrieften Vereinszwecke des Friedensvereins, war jedenfalls nichts zu spüren. Es ist ein Trauerspiel.
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