Hachenburg-Altstadt

Hachenburg: Buntes Programm und ausgelassene Stimmung beim Altstädter „Kaffeekränzchen“

Das „Kaffeekränzchen“ aus der Zwangspause zu holen, das hat sich gelohnt. Das zeigten auch die schönen Tänze.
Das „Kaffeekränzchen“ aus der Zwangspause zu holen, das hat sich gelohnt. Das zeigten auch die schönen Tänze. Foto: Röder-Moldenhauer

In Altstadt fand nun wieder das allseits bekannte und beliebte „Kaffeekränzchen“ statt. Es war eine wundervolle Veranstaltung, die alle Anwesenden begeisterte und diese immer wieder von den Stühlen fegte. Dabei war im letzten Sommer noch gar nicht klar, ob es jemals wieder ein Kaffeekränzchen geben wird.

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Nachdem der MGV Altstadt mitteilte, dass der Verein einfach nicht mehr die „Man-Power“ hat, erklärte sich eine bunte Gruppe, angeführt von den „Ahlstärrer Mädcher“, dazu bereit, die Organisation und Durchführung des „Kaffeekränzchens“ zu übernehmen. Es entstand ein buntes Programm mit vielen bewährten Kräften und einigen neuen Akteuren.

Den Auftakt bildeten die kleinsten Tänzer vom SV Gehlert. Die GGs nahmen die Zuschauer mit auf eine Reise unters Meer und verzauberten nicht nur mit ihren tollen Kostümen, sondern auch mit ersten kleinen Hebefiguren.

Gleich im Anschluss kam es zum vorgezogenen emotionalen Höhepunkt des Abends: Dass ein neues Organisationsteam für das „Kaffeekränzchen“ von Nöten war, lag auch daran, dass einer der Hauptorganisatoren im Zuge der Corona-Pandemie viel zu früh verstorben ist. Und so stimmte der Saal „in Gedenken an unseren Frank“, angeführt von vielen langjährigen Akteuren auf der Bühne, die Altstädter Hymne an. Mit dem Lied „Hey Ahlstadt!“ wurde dem langjährigen „Sitzungspräsidenten“ und kreativen Kopf hinter vielen Auftritten ein würdiges und emotionales Andenken gestiftet.

Danach ging es mit dem Bühnenprogramm weiter. Und da zeigte die Gardetanz-Gruppe des SV Gehlert, dass auch der Westerwald wunderbare Gardetanzgruppen beheimatet. Die Gruppe „Surprise“ begeisterte mit ihrem Beitrag das Publikum, sodass auch die „Zugabe“-Rufe ein Selbstläufer waren.

Dass Büttenreden leider zu Unrecht immer seltener auf den Sitzungen erscheinen, das zeigte der neue Sitzungspräsident Florian Ahr, der als „Mann von nebenan“ viel Kurioses und Herzerfrischendes aus seinem Alltag und Berufsleben bei der Kirche zu berichten hatte. Der Saal folgte seinen heiteren Ausführungen mit einer verblüffenden Aufmerksamkeit, dass bei einigen Witzen absolute Stille im Saal herrschte, die dann bei der Pointe in lautes Gelächter überging.

Livemusik und viel Tanz

Dass die Organisatoren in diesem Jahr keine Kosten und Mühen gescheut hatten, zeigte der nächste Beitrag der „Schrappnellcher“, die mit einer kleinen Hitparade gleich einen ganzen Bus an nationalen und internationalen Topstars auf die Bühne schickte. „Leider“ wurden die Auftritte allerdings immer wieder von einem Mann im roten Sakko, mit Sonnenbrille und blond toupierten Haaren unterbrochen, der stets von blauem Enzian sang. Zum Glück war die aufmerksame Security stets bereit, den penetranten Schlagerbarden freundlichst von der Bühne zu geleiten.

Gleich danach ging es mit der nächsten schlagkräftigen Frauengruppe weiter. Die „Ahlstärrer Mädcher“ bewiesen mal wieder ihr ganzes Können und warfen schon mal einen Blick in die ferne Zukunft, wie es wohl sein wird, wenn die Damen im „fortgeschrittenen“ Alter sind. Trotz Gehstöcken wurden wuchtig die Hüften geschwungen und sogar eine luftige Hebefigur auf die Bühne gezaubert.

Auch handgemachte Livemusik gab es wieder auf der Bühne: Nachdem sie in den letzten Jahren das Publikum schon mit Liedern wie „Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin …“ begeisterten, kam das Quartett „De 4 Ungerbuxe“ nun mit einem extra für Altstadt umgedichteten Lied daher. Dass Altstadt eine schöne Stadt ist, darin waren sich bislang alle Anwesenden einig, warum das aber so ist, konnte das Quartett in amüsanten Zeilen darlegen und das Publikum im Refrain „Juppheidi juppheida“ zum lautstarken Mitsingen animieren.

Seit vielen Jahren gelten die „Stubbis“ als Höhepunkt des „Kaffeekränzchens“, überraschen die sieben Jungs aus der Altstadt doch immer wieder mit lustigen und artistischen Tanzdarbietungen. Schon beim Einmarsch ging es artistisch zu, als die als Baywatch-Rettungsschwimmer verkleideten Tänzer einen aus ihrer Truppe auf einem Surfbrett geschultert durch den ganzen Saal auf die Bühne trugen.

Bei der nun folgenden Tanzdarbietung kamen nicht nur die jungen Herren auf der Bühne ins Schwitzen und außer Atem, sondern auch das Publikum war mit vollem Körpereinsatz dabei und bereitete dem „Kaffeekränzchen“ somit einen würdigen Höhepunkt. Zum Abschluss kamen dann nochmals alle Akteure auf die Bühne und verabschiedeten sich vom Publikum mit dem Lied „So ein Tag, so wunderschön wie heute!“. red