Rennerod

Generationenwechsel beim Elferrat: Rennerod feiert eine emotionale Prunksitzung

Die Prunksitzung in der Westerwaldhalle, bei der auch ein paar Tränchen flossen, lebte vom abwechslungsreichen Programmablauf, der nach Wortbeiträgen viel Tänzerisches vorsah.
Die Prunksitzung in der Westerwaldhalle, bei der auch ein paar Tränchen flossen, lebte vom abwechslungsreichen Programmablauf, der nach Wortbeiträgen viel Tänzerisches vorsah. Foto: H.G.Hamich/Stadt Rennerod

Fast pünktlich um 19.11 Uhr eröffnete RKV-Sitzungspräsident Thomas Grahl die große Prunksitzung des Renneroder Karnevalsvereins (RKV), die in diesem Jahr zu Ehren der Stadtkapelle unter dem Motto „Mit Musik, Helau und viel Kamelle feiern wir die Stadtkapelle“ stand.

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In der fast ausverkauften Westerwaldhalle kam schon in den ersten Minuten Begeisterung auf, als die Garde der kleinsten Tanzmariechen „Little Diamonds“ unter der Leitung von Helen Haller das Publikum mitriss.

So fulminant wie der Anfang, so rasant und begeisternd ging es Schlag auf Schlag weiter. Traditionell beginnen die karnevalistischen Wortbeiträge seit Jahren mit dem Auftritt des Protokollers Carsten Geiss-Preuschoff, der es auch in diesem Jahr glänzend verstand, die Missstände des Alltags anzuprangern und mit sehr scharfer, intelligenter Zunge im Stil eines Till Eulenspiegels den Finger in so manche Wunde legte.

Abwechslungsreiches Programm begeistert

Die Show lebte vom abwechslungsreichen Programmablauf, der nach Wortbeiträgen viel Tänzerisches vorsah. So eroberten die RKV-Diamonds unter der choreografischen Leitung von Michelle Stecker die große Bühne. Quasi per Hubschrauber wurde Dirk Hardt als „Attila“ eingeflogen, der die Bütt mit einer begeisternden Rede für sich einnahm. Ein Vortrag, der vor wenigen Tagen auch im HR-Fernsehen zu erleben war, hier allerdings geschmückt mit einigen Besonderheiten der Stadt Rennerod, angefangen von dem nie in Erfüllung gehenden Wunsch nach der Umgehungsstraße wie auch dem diskreten Hinweis auf die Sinnhaftigkeit eines weiteren Ausbaues des städtischen Warenangebotes.

Der Gardetanz der Renneroder Gruppe Emotion, seit vielen Jahren ein Highlight der Sitzungen, war auch diesmal unter der Leitung von Maruschka Theis ein mit viel Applaus vom Publikum begeistert aufgenommener Programmpunkt, dem das Karnevals-Urgestein Werner Simon folgte, der nunmehr seit weit mehr als 50 Jahren auf der Bühne in Rennerod steht und immer humorvoll und pfiffig-witzig zu überzeugen weiß – manchmal etwas frivol angehaucht, immer aber das Publikum gekonnt zu Lachsalven hinreißend.

Von den mehr als 500 Gästen wurde laut Pressebericht das Männerballett des Pottumer-Carnevals-Clubs schon fiebernd erwartet, sind die Jungs doch seit Jahren durch das enge, freundschaftliche Verhältnis der beiden Vereine fester Bestandteil der – auch durch diese Vorführungen – vom Publikum heiß geliebten Prunksitzungen.

Emotionaler Abschied des kompletten Elferrates

Danach wurde es emotional in der großen Renneroder Stadthalle, als sich der Abschied des kompletten Elferrates mitsamt des seit nunmehr fast 20 Jahren agierenden Sitzungspräsidenten Thomas Grahl unter den Klängen der Dudelsack-Formation Westerwald-Pipers anbahnte. Der Elferrat des Pottumer Carnevals-Clubs (PCC) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Abschied der Freunde aus Rennerod mit den passenden Worten zu begleiten.

Worte des Dankes an alle Aktiven, Worte der engen Freundschaft, Worte, die so bewegend waren, dass bei vielen der Anwesenden einige Tränen kullerten, dass dem scheidenden Elferrat ebenfalls das eine oder andere Wort vor Rührung im Halse stecken blieb. In einer gefühlvollen Übergabe der Ämter an den neuen, jungen und vor Tatkraft geradezu strotzenden Elferrat vollzog sich ein Generationenwechsel, der möglicherweise durch die Verjüngung auch neue Ideen für den Karneval in Zukunft reifen lässt.

Unter der Leitung des neuen Sitzungspräsidenten Niklas Theis (der zusammen mit Bauer und Jungfrau auch das Dreigestirn 2023 bildete) wurde der karnevalistische Abend anschließend weitergeführt, wobei sich ein Tanz und eine etwas länger ausfallende Aktion des ebenfalls neu gegründeten Frauen-Elferrates anschlossen, in der der neue Elferrat auf seine Aufgaben von den Damen eingeschworen wurde.

Stimmungsvolle Sitzung dauerte bis weit nach Mitternacht

Das kleine Stimmungstief im Publikum wurde durch die „Möhne Dance Boys“ aus Hellenhahn wieder aufgehellt, bevor die Frauengemeinschaft Rennerod-Waldmühlen die Bühne einnahm und für ihre kurze Darstellung eines Becher-Shuffles mit Applaus belohnt wurde. Die beiden nachfolgenden Tanzeinlagen der „Funny Ladies & Boys of Fire“ sowie der Showtanzgruppe Emotions nahmen dann das Publikum wieder vollends mit.

In Anbetracht des Sitzungsmottos war die Beteiligung der Stadtkapelle am Programm schon fast ein Muss, und so fand sich das Orchester in großer Besetzung gegen Mitternacht auf der Bühne ein, um das Publikum 30 Minuten musikalisch zu unterhalten, bevor die „Diamonds“ erneut mit einem Showtanz erfrischten und der alte Elferrat des RKV in seiner neuen Funktion als Senatoren die Stimmung tänzerisch nochmals anheizte.

Beim großen Finale weit nach Mitternacht und somit nach deutlich mehr als fünf Stunden nahtloser Unterhaltung fanden sich alle Mitwirkenden auf der Bühne ein. Gemeinsam ließen sie einen mehr als gelungenen Karnevalsabend mit viel Applaus und in Hochstimmung ausklingen, schließt der Bericht über die Sitzung. red