Mittelrhein/Region

Nach Aussagen zu Alternativtrasse: Pro Rheintal fordert sofortiges Tempolimit und Nachtfahrverbote

Lärmgeplagt sind die Menschen am Mittelrhein. Pro Rheintal fordert sofortige Maßnahmen.  Foto: Eschenauer
Lärmgeplagt sind die Menschen am Mittelrhein. Pro Rheintal fordert sofortige Maßnahmen. Foto: Eschenauer

Kritisch und mit einer Portion Skepsis reagiert Pro Rheintal auf die jüngsten Aussagen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zur Alternativtrasse. Mit der klaren Forderung „Tempolimit und Nachtfahrverbote statt Ausweichstrecken-Träume“ ist die Pressemitteilung des Bürgernetzwerks überschrieben.

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Wissing hatte gegenüber dem SWR vor einigen Tagen unter anderem gesagt, dass die Machbarkeitsstudie für die Güterzugstrecke, die das Mittelrheintal entlasten soll, an die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen verschickt worden seien. Die Kosten lägen mit 6,8 Milliarden Euro unter vorherigen Schätzungen des Bundes.

Während die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn die aktuelle Entwicklung als erfreuliche Nachricht bezeichnete, äußert sich pro Rheintal nicht besonders optimistisch: „Seit Jahrzehnten warten die Menschen im Rheintal darauf, dass es leiser wird. Da wirkt die Ankündigung von Studien für eine Ausweichstrecke die, wenn überhaupt, frühestens in 50 Jahren gebaut wird, nicht gerade ermutigend.“

Trotz bisher umgesetzter Maßnahmen würden insbesondere nachts Lärmgrenzen überschritten. Pro Rheintal stützt sich auf Aussagen von Medizinern und spricht sich aus Gesundheitsgründen für sofortige Tempolimits und Nachtfahrverbote aus. Hinzu komme, dass die ohnehin wirtschaftsschwache Region durch den Lärm massiv in ihrer Kernkompetenz Tourismus getroffen werde. Eine Unesco-Welterbestätte in der nachts niemand schlafen kann, weil alle drei Minuten ein Güterzug mit mehr als 100 dB(A) Lärm durchfährt, sei schlicht frevelhaft, so Frank Gross, Vorsitzender des Bürgernetzwerks.

red