Plus
Boppard

Ohne politischen Druck geht gar nichts: Pro Rheintal will Tempo 50 für Züge im Rheintal

Die meisten Zuhörer in Boppard machten engagiert ihren Standpunkt deutlich und forderten sofortige Maßnahmen.
Die meisten Zuhörer in Boppard machten engagiert ihren Standpunkt deutlich und forderten sofortige Maßnahmen. Foto: Thomas Torkler

Frank Gross, der Vorsitzende des Bürgernetzwerks Pro Rheintal, wird nicht müde, für ein leiseres Rheintal zu kämpfen und alles dafür zu tun, den Schienenlärm am Mittelrheintal zu reduzieren.

Lesezeit: 4 Minuten
Erneut hat das Bürgernetzwerk zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. In der Bopparder Stadthalle war diesmal Gordon Schnieder, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Mainzer Landtag, zu Gast. Auf dem Podium neben ihm saß der Bopparder Bürgermeister Jörg Haseneier, der Tourismusbeauftragte des Bürgernetzwerks, Hotelier Andreas Stüber aus Bacharach, sowie Dr. Klaus Gumpp und Johannes ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Thomas Torkler zur Bahnlärmveranstaltung von Pro Rheintal

Den nächsten Infoabend bitte nur für Politiker

Braucht es solche Informationsveranstaltungen zum Thema Bahnlärm im Mittelrheintal eigentlich noch? Für die Bevölkerung im Mittelrheintal allenfalls noch zum Dampfablassen. Denn nichts anderes bringt eine solche Zusammenkunft noch. Außer dass Frank Gross ein weiteres Mal seine Erkenntnisse vorstellen kann. Wer darüber immer noch nicht informiert ist, kann sie sich leicht besorgen. Die Menschen in der Bopparder Stadthalle und im übrigen Mittelrheintal benötigen aber kein 140 Seiten starkes Buch mehr, um zu erfahren, dass sie seit Jahren und Jahrzehnten hinters Licht geführt werden. Sie spüren am eigenen Leib, wann es laut ist und ob ein Lkw oder ein Güterzug mehr Krach macht. Dafür braucht es nämlich nur gesunden Menschenverstand und noch nicht einmal gute Ohren, denn der Körper nimmt die Vibrationen auch hinter schalldichten Fenstern wahr.

Was soll das Ganze also? Der Wunsch von Pro Rheintal, gemeinsam Lösungen zu finden, mit der Politik natürlich, ist der richtige Weg. Und Frank Gross erweist sich immer wieder als ein meisterlicher Moderator, der es versteht, noch so aufgebrachte Menschen, die in solchen Veranstaltungen ihrem Ärger lautstark Luft zu machen pflegen, wieder einzufangen und zur Sachlichkeit zu ermahnen.

Es stimmt, dass dies der einzig gangbare Weg ist. Und es hat eine gewisse Logik, dass Politiker – besser Bundesverkehrsminister –, die ihre Ohren beim Thema Bahnlärm ohnehin schon auf Durchzug schalten, noch viel weniger hinhören, wenn man ihnen irgendwelche „Nettigkeiten“ entgegenschleudert, die allenfalls dazu geeignet sind, den eigenen Frust lautstark loszuwerden.

Nein, Gross hat recht, wenn er sagt, es gehe nur gemeinsam mit Bevölkerung, Initiativen und Politik. Und hier lässt sich eine einfache Schlussfolgerung ziehen: Man darf davon ausgehen, dass Bevölkerung und Initiativen wie das Bürgernetzwerk Pro Rheintal oder die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn ausreichend informiert sind und sehr genau mit der Bahnlärmproblematik vertraut sind. Und wenn ein Oppositionsführer im Mainzer Landtag eingesteht, dass er viele neue Erkenntnisse mit in die Landeshauptstadt nimmt, dann darf man außerdem davon ausgehen, dass nicht nur Politiker wie Gordon Schnieder hier offenbar Nachholbedarf haben. Den nächsten Infoabend also bitte ausschließlich für Politiker. Diese dürfen gern hochrangig sein und aus Berlin kommen. Sie dürfen gern auch anderen Parteien angehören als nahezu ausschließlich der CDU. Auf diese Weise würde man vielleicht mehr als einen Spitzenpolitiker mit so einer Infoveranstaltung schlauer machen.

Rhein-Hunsrück-Zeitung
Meistgelesene Artikel