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Kreis Altenkirchen

Keine Wege-Freigabe: Stegskopf muss genauer untersucht werden

Von Daniel Weber
Mithilfe von Sonden wurden auf dem Stegskopf im Herbst 2018 Testfelder sowie die für eine Freigabe angedachten Wege auf militärische Altlasten untersucht. Die Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung hält das damalige Vorgehen jedoch nicht für ausreichend, um eine Gefährdung für Wanderer und Radfahrer auszuschließen.
Mithilfe von Sonden wurden auf dem Stegskopf im Herbst 2018 Testfelder sowie die für eine Freigabe angedachten Wege auf militärische Altlasten untersucht. Die Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung hält das damalige Vorgehen jedoch nicht für ausreichend, um eine Gefährdung für Wanderer und Radfahrer auszuschließen. Foto: Markus Döring/Archiv

In der Diskussion um eine Freigabe weiterer Wege auf dem Stegskopf beharren die zuständigen Behörden nach wie vor auf einer gründlichen Untersuchung des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Auf RZ-Nachfrage bei der Leitstelle des Bundes für Kampfmittelräumung, die dem Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) in Hannover angegliedert ist, heißt es, dass eine Entlassung des Areals aus dem Kampfmittelverdacht aufgrund der bisherigen Sondierungen nicht möglich sei. Vor diesem Hintergrund sieht die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier als Landesordnungsbehörde bis auf Weiteres davon ab, das geltende Betretungsverbot zu lockern.

Lesezeit: 4 Minuten
Rückblende: Fast genau vier Jahre sind vergangen, dass die beiden Platzrandstraßen freigegeben wurden. Von einem „verfrühten Weihnachtsgeschenk“ für Wanderer und Radfahrer schrieb die RZ im Dezember 2015, und die Maßnahme nährte damals vor allem in den Anrainergemeinden des Stegskopf die Hoffnung, dass der Freigabe schon bald weitere Wege folgen könnten. Nachbesserungsvorschläge ...
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Expertenstreit: Schürfe oder Vollerkundung mit Sonden?

Der frühere Stegskopf-Kommandant Gerhard Schmitt, der die DBU bei den Kampfmittelsondierungen vor einem Jahr als Sachverständiger beraten hat, übt im RZ-Gespräch Kritik am Vorgehen von ADD und der Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung.

„Die ADD sagt Nein zu einer Wegeöffnung auf dem Stegskopf, ohne den Beweis zu liefern, dass es dort gefährlich ist.“ Die Leitstelle für Kampfmittelräumung wiederum habe Breiten von Seitenstreifen und Untersuchungstiefen festgelegt, die in den Baufachrichtlinien für Kampfmittelräumung nicht vorkommen. Schmitt hatte, um eine kostspielige Erkundung und Räumung der 9 Kilometer langen Wegstrecke mit Baggern und schwerem Gerät zu vermeiden, alternativ 40 weitere punktuelle Testgrabungen, sogenannte Schürfe, von je 1,50 Meter Länge und 60 Zentimeter Breite vorgeschlagen.

Die Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung hält dies jedoch nicht für ausreichend, da die Schürfe lediglich 36 Quadratmeter, das heißt 0,1 Prozent der Gesamtfläche auf der 9-Kilometer-Strecke abdecken würden – empfohlen seien jedoch mindestens 3 bis 5 Prozent.

Die Behörde in Hannover hält daher fest: „Die Anzahl der Schürfe müsste theoretisch deutlich erhöht werden und wäre im Endeffekt nicht schneller und effizienter als das nochmalige Absuchen der Fläche mit einem Metalldetektor und das Öffnen der verbliebenen Störpunkte mit einem Bagger.“ daw

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