Der frühere Stegskopf-Kommandant Gerhard Schmitt, der die DBU bei den Kampfmittelsondierungen vor einem Jahr als Sachverständiger beraten hat, übt im RZ-Gespräch Kritik am Vorgehen von ADD und der Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung.
„Die ADD sagt Nein zu einer Wegeöffnung auf dem Stegskopf, ohne den Beweis zu liefern, dass es dort gefährlich ist.“ Die Leitstelle für Kampfmittelräumung wiederum habe Breiten von Seitenstreifen und Untersuchungstiefen festgelegt, die in den Baufachrichtlinien für Kampfmittelräumung nicht vorkommen. Schmitt hatte, um eine kostspielige Erkundung und Räumung der 9 Kilometer langen Wegstrecke mit Baggern und schwerem Gerät zu vermeiden, alternativ 40 weitere punktuelle Testgrabungen, sogenannte Schürfe, von je 1,50 Meter Länge und 60 Zentimeter Breite vorgeschlagen.
Die Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung hält dies jedoch nicht für ausreichend, da die Schürfe lediglich 36 Quadratmeter, das heißt 0,1 Prozent der Gesamtfläche auf der 9-Kilometer-Strecke abdecken würden – empfohlen seien jedoch mindestens 3 bis 5 Prozent.
Die Behörde in Hannover hält daher fest: „Die Anzahl der Schürfe müsste theoretisch deutlich erhöht werden und wäre im Endeffekt nicht schneller und effizienter als das nochmalige Absuchen der Fläche mit einem Metalldetektor und das Öffnen der verbliebenen Störpunkte mit einem Bagger.“ daw