Rheinbrohl

Gelungene Kappensitzung im Römersaal

Die Kolpingsfamilie Rheinbrohl hatte zu 100 Jahre Kolping Karneval geladen.

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Pünktlich um 19.31 Uhr begann der Einmarsch durch den bis auf den letzten Platz besetzten Römersaal: Die Kolpingsfamilie Rheinbrohl hatte zu 100 Jahre Kolping Karneval geladen und die Gäste und Akteure waren zahlreich erschienen. Da auch bei so kleinen engagierten Ortschaften der Mitgliedermangel zu sehen ist, merkte man daran, dass der Einmarsch nicht vom TambourCoprs Rheinbrohl begleitet wurde, sondern die Musik aus der Konserve kam. Auch wenn Markus Bochert (MBE-Licht und TonTechnik) wirklich eine tolle Arbeit macht, ist live einfach schöner.

Aber so war der erste Programmpunkt das Männerballett aus Etscheid und diese bevölkerten als lustige Clowns mit Rädern und Hantel für Circus-Flair die Bühne. Danach boten die aus dem „Winterschlaf“ erwachten Tanzbärchen ein wahres Feuerwerk an Hebungen und das Publikum ließ auch sie nicht ohne Zugabe ziehen. Es blieb tänzerisch – die Tanzgruppe der Großen Allgemeinen KG von 1900 Köln stürmte Saal und Bühne und lieferte um Tanzpaar Lina Aulbur und Léon Gruß einen wahren Augenschmaus an Gardetanz. Die Temperaturen auf der Bühne stiegen, aber die Jungs und Mädels ließen sich davon nicht aufhalten und zauberten auch noch eine weitere Zugabe auf die Bretter. Der Kontakt zu dieser tollen Truppe kam über Katharina Scheidgen, die als Tänzerin aktiv ist und aus dem schönen Hammerstein kommt.

Prinz Norbert der II. nutze die kochende Stimmung und zog mit den Linzer Fanfaren ein. Und das Publikum folgte gerne seinem Motto „Back to Fastelovend“ und sang und schunkelte mit ihm und den Fanfaren, was die Luft hergab. Rot-Weiß, aber mit Heimvorteil ging es weiter: Die Tanzgarde der Perlen vom Rhein stand parat. Die Mädels, längst den Kinderschuhen entwachsen, tanzen seit Jahren zusammen und sie brachten Spaß und Freude rüber. Ein toller Tanz – auch ihnen war die Zugabe gewiss.

Das Publikum durfte sich kurz setzen, den Rosi aus Vingst, besser bekannt als „Et Vingströschen“ nahm sich selbst auf die Schneeschaufel und am liebsten noch zwei Herren von Tisch „B“ mit nach Hause. So war der Kontakt zum Publikum gleich da und auch kein Wunder, dass der eine oder die andere nicht mehr mit dem Lachen aufhörte. Auch Rosi durfte erst nach einer Zugabe die Heimreise ins stille Bergische Land antreten. Damit alle wieder durchschnaufen konnten, außer den flotten Bedienungen, schicken die Moderatorinnen alle in eine Pause. Diese nutze der nächste Punkt und so startete das Publikum mit frisch geölten Stimmen direkt singend in Teil 2 – die BBKapell war da! Sänger Peter und die Musiker wurden trotz engem Terminplan so schnell nicht wieder von der Bühne gelassen.

Die Techniker gaben alles und so war tatsächlich in wenigen Minuten die Bühne frei für die Tanzgarde aus Dattenberg. Die Mädels brannten ein Feuerwerk von Gardetanz auf der Bühne ab und wussten das Letzte aus Höhe und Breite der Bühne herauszuholen. Den nächsten Mädels, ein Eigengewächs der Kolping, war auch im neunten Jahr dank regelmäßigem Genuss des Gründungswassers keine Ermüdungserscheinungen anzumerken. Und so wirbelten die Zuckerpuppen in Schwarz und Weiß gekonnt Beine und Hüften zur Freude des Publikums. Zwecks Geschlechterausgleich folgten nach den ganzen Mädels die Vulkanelfen. 16 Männer von der anderen Rheinseite, denen die Moderatorin als Einstellungskriterium die Körpergröße nachsagte, aber tatsächlich war „Willy Millowitsch“ aus Ihren Reihen kleiner als der Rest. Mit ihren „Kölsche Tön“ rockten sie den Saal – ein herzlicher Dank ging auch hier an die Trainerinnen. Und selbst der Ausmarsch wurde „gesprungen“ – schade, dass ein Teil der Jungs aufhört.

Auch die nächsten Teilnehmer hatten sich über den Rhein gewagt. Ihre erste Fährfahrt! Jürgen und Horst hatten das Publikum sowie auch Uwe in der Hand und dieses folgte gerne den Anweisungen vom Wolf im Eichhörnchen. Trotz später Stunde ein absoluter Glanzpunkt. Anlässlich der Jubiläumssitzung hatten sich sechs Herren gefunden und als Ballsportgruppe „Sechs Pistols“ den Saal verzückt. Nicht jedem hatte man die akrobatischen Höchstleistungen zugetraut und so wurden auch die Herren nicht ohne Zugabe entlassen. Tänzerische Höchstleistungen boten auch die Rheinlichter. Die letzte Tanzgruppe des Abends musste lange warten, aber auch sie riss das Publikum von den Stühlen und zeigte, was regelmäßiges Training wirklich möglich macht. Der Römersaal war hin und weg.

Und als manch einer dachte, jetzt geht aber nichts mehr, da kamen die Köche um die Ecke. Die Gulaschkapell um Jan-Erik Burkard schaffte es auch nach Mitternacht noch, alle von den Stühlen zu reißen und spielte einfach mitten im Saal. Die Stimmung kochte über und die Moderatorinnen verabschiedeten sich nach dem „Stammbaum“ und entließ das Volk zur fröhlichen Party. Im kleinen Saal öffnete die Bar der Flüsterkneipe und man sagt, dass mach einer bis zum Aufräumen nicht im Bett war. Daher ist gewiss, dass sich alle auf den 22. Februar im nächsten Jahr freuen, wenn der Römersaal sich für 101 Jahre Kolping Karneval öffnet.

Pressemitteilung: Kolpingsfamilie Rheinbrohl