Koblenz

Basketballer von Goethe-Realschule plus werden Landesmeister

Foto: Goethe-Realschule Plus/Peter Schmid

Erstmals in der Geschichte der Goethe-Realschule plus in Koblenz konnte sich eine Basketballmannschaft für den Bundesentscheid „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin qualifizieren.

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Die Goethe Giants (Wettkampf III) setzten sich im Landesentscheid in Nieder-Olm überzeugend gegen das Max-Planck-Gymnasium Trier (57:35) und das Schlossgymnasium Mainz (47:32) durch und feiert somit den größten sportlichen Erfolg in der Geschichte der Koblenzer Schule.

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“, so skandierten nahezu alle Schüler auf dem Schulhof der Goethe-Realschule plus, als sie ihre „Helden“ am nächsten Tag zurück im Schulalltag begrüßen durften. „Wir sind alle unheimlich stolz auf euch“, freute sich Schulleiter Ralf Marenbach, dem die Basketballer mit diesem Erfolg das wahrscheinlich größte Abschiedsgeschenk bereiteten. Denn in diesen Tagen geht der 62-Jährige in den wohlverdienten Ruhestand. 20 Jahre lang leitete er das Geschehen der Goethe-Realschule plus in Koblenz, die ziemlich genau zwischen den beiden Stadtteilen Lützel und Neuendorf liegt. „Solch einen großen Erfolg haben wir noch nie feiern dürfen. Es ist schon sensationell, dass unsere Mannschaft nun die Stadt Koblenz und das Bundesland Rheinland-Pfalz in Berlin vertreten wird“, sagte Marenbach, der bereits vor dem Landesentscheid angekündigt hatte, dass er in Berlin privat dabei sein wird. Vom 2. bis 6. Mai werden die Goethe Giants, so nennen sich die Basketballer der Schule, in der Bundeshauptstadt auf Körbejagd gehen und sich mit den besten Sportlern der Bundesrepublik messen.

Letztlich setzten sich die Koblenzer in den beiden Finalspielen souverän durch, wurden dabei im Übrigen von einem Dutzend „Trash-Drummer“ der eigenen Schule unterstützt. Lautstark sorgten die Trommler für eine sensationelle Atmosphäre in der mit knapp 300 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle in Nieder-Olm. Im ersten Spiel gegen das Max-Planck-Gymnasium aus Trier zeigten die Goethe Giants sofort, was Sache ist. Durch zwei sensationelle Dunks von Max Stürz gingen die Koblenzer schnell mit 4:1 und 8:5 in Führung. Nur in den ersten Minuten konnten die Moselstädter mithalten, kamen mit der offensiven Spielweise der Mannschaft von Trainer Gunnar Ritter und Julian Turek aber zu keinem Zeitpunkt klar. „Zu Beginn hatten wir ein paar Probleme, weil Trier echt schnell war. Aber im Laufe des Spiels wurden wir immer besser“, sagte Flügelspieler Max Stürz nach der Partie. Insgesamt erzielte der 1,97 Meter große Koblenzer 18 Punkte und war damit der erfolgreichste Werfer gegen Trier. Zur Pause führten die Giants souverän mit 26:12. Zittern mussten die Koblenzer nur einmal, als der bärenstarke Aufbauspieler Julian Türkyilmaz nach vier persönlichen Fouls auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. Der Siebtklässler Devin Menten sprang spontan ein und vertrat ihn herausragend. „Natürlich war ich in diesem Moment sehr aufgeregt, aber gleichzeitig fokussiert“, sagte der 13-Jährige zu seiner Einwechslung. Bis zum Schlusspfiff ließen die Schängel nichts mehr anbrennen, siegten mit 57:35 und standen damit kurz vor dem großen Traum der gesamten Schule: Berlin.

Gegen das Schlossgymnasium Mainz sollte sich also entscheiden, wer von beiden Schulen zum ersten Mal überhaupt nach Berlin fahren durfte. Die Mainzer hatten sich zuvor knapp mit 51:49 gegen Trier durchgesetzt und träumten genauso wie die Koblenzer vom ganz großen Wurf. Nach wenigen Minuten lagen die Giants 0:3 zurück, kämpften sich aber zurück ins Spiel. Dem 4:4-Ausgleich folgte eine 9:6-Führung durch einen von insgesamt drei Dreipunktewürfen des herausragenden Julian Türkyilmaz. Doch Mainz blieb dran und drehte das Spiel. Nach sechs Minuten führte der Gegner wieder mit 14:13. Ein Time-Out brachte dann die entscheidende Wende. Angeführt vom überragenden Paul Baitzel führte Koblenz zur Pause wieder mit 22:18. Baitzel und Türkyilmaz nahmen das Heft jetzt in die Hand, punkteten sicher und konstant. Auch von der Freiwurflinie. Die Mainzer bissen sich an der starken Koblenzer Verteidigung regelrecht die Zähne aus. Trotz einer Handverletzung sammelte in dieser Phase Batuhan Macuncu einen Rebound nach dem anderen und war kaum zu überwinden. Die Giants bauten die Führung auf 33:25 aus, mussten aber Mitte der zweiten Halbzeit noch einmal einen Nackenschlag hinnehmen. Nach zwei technischen Fouls von Max Stürz musste das Team kurzfristig wieder umgebaut werden. Dieses Mal sprang mit Imran Kurtishi der nächste Siebtklässler ein, übernahm die Position des Flügelspielers und kam selbst zu zehn Punkten. Ein weiterer Dreier von Julian Türkyilmaz sorgte für die 43:28-Vorentscheidung. „Als der Ball drin war, wusste ich, dass wir nach Berlin fahren“, sagte der Achtklässler nach dem Turnier. Nach dem Schlusspfiff lagen sich Spieler, Trainer und Trommler in den Armen. Sie hatten es geschafft. Zum allerersten Mal. Mit 47:32 wurde Mainz besiegt. Mit Goldmedaillen im Gepäck ging es zurück nach Koblenz.

Pressemitteilung: Julian Turek, Goethe-Realschule Plus