Koblenz

Arbeitskreis tagt im Seniorenheim in Lützel

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Foto: Dirk Schäfer

Der Arbeitskreis „Gesundheit und Betreuung“ des Seniorenbeirats, mit Sprecherin Frau Helga Schiffer, konnte kürzlich zum ersten Mal nach dem Ende der Coronamaßnahmen wieder in einem Seniorenheim tagen.

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Der Arbeitskreis tagte im Seniorenheim „Herberge zur Heimat“ in Lützel und griff das Thema der vergangenen Sitzung über die Situation in den Heimen wieder auf. Aufgrund der Aussagen von Teilnehmern, die berufsmäßig, im privaten Bereich oder als Ehrenamtliche mit der Lage in der stationären Pflege vertraut sind, wird dieses Thema Schwerpunkt der nächsten Sitzungen sein.

Der Arbeitskreis hält die jetzige Situation für sehr unbefriedigend und kann und will die Probleme, die genannt wurden, nicht einfach hinnehmen; er fühlt sich mitverantwortlich für die gute Unterbringung der derzeitigen pflegebedürftigen Bewohner und macht sich zugleich Gedanken über die eigene zukünftige Unterbringung. Die Anwesenden wissen, dass es sich um ein globales Problem handelt, das Stadtvorstand und Stadtverwaltung nicht lösen können. Jedoch will der Arbeitskreis nichts unversucht lassen, um die prekäre Lage für die Senioren und deren Angehörigen öffentlich zu machen.

Folgende Probleme wurden genannt: fehlendes Pflege- und Reinigungspersonal, Nicht-Einhaltung der Fachkraftquote, Schließung von Wohnbereichen, bürokratische Hindernisse bei der Einstellung beziehungsweise Ausbildung von Personal aus dem Ausland, Überforderung der Angehörigen im häuslichen Bereich, steigende Krankheitsquote der Mitarbeiter durch Burnout, drohende Schließung der Einrichtungen durch fehlende Einnahmen und vieles mehr.

Der Arbeitskreis konnte Dirk Schäfer, Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration, als Gast begrüßen. Er bestätigte, dass die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland oft an der Bürokratie scheitert. Er kann sich gut vorstellen, dass man mit dem Einsatz von Ehrenamtlichen die Mitarbeiter entlasten könnte. Seiner Meinung nach besteht Interesse bei den Bürgern und Bürgerinnen mit Migrationshintergrund.

Der Vorstand des Seniorenbeirats – auch der Vorsitzende Prof. Dr. Heinz-Günther Borck und die Schriftführerin Lutgart Van Damme, nahmen an der Arbeitskreissitzung teil – plant im Juli eine Sitzung mit allen Bewohnerbeiräten und mit den Einrichtungsleitungen aus den 16 Heimen in Koblenz, auf der über die Problematik und mögliche Lösungen diskutiert werden soll. Im September wird der Arbeitskreis dann wieder zusammenkommen, um dieses Treffen zu analysieren und die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Pressemitteilung: Seniorenbeirat Koblenz – Arbeitskreis Gesundheit und Betreuung