Tendenziell weniger Anzeigen wegen häuslicher Gewalt
Ob sich die Situation seit Beginn der Corona-Krise (Anfang März) verschärft hat? Diese Frage haben wir der dem Polizeipräsidium Koblenz gestellt. „In Bezug auf das Kriminalitätsphänomen der häuslichen Gewalt stellen wir derzeit tendenziell fest, dass weniger derartige Straftaten angezeigt werden“, heißt es in der Antwort. Valide Aussagen lassen sich laut Pressestelle hierzu derzeit allerdings noch nicht treffen.
Gleichwohl könnte die Entwicklung auf die aktuellen Kontaktbeschränkungen zurückzuführen sein. „Solch sensible Vorgänge werden in aller Regel auch nicht über die Onlinewache angezeigt. Ob und inwieweit diese Einschätzung zutreffend ist, lässt sich derzeit allerdings nicht verlässlich beurteilen“, so die Polizei. In Not geratenen Frauen empfehlen die Beamten, auf jeden Fall Hilfe zu rufen. „Selbstverständlich sollte in einer akuten Gefahrenlage die Polizei über Notruf (Telefon 110) verständigt werden“, lautet die klare Ansage. Ebenso könne – im Hinblick auf die Bewertung einer Gefährdungssituation sowie auf das Vorliegen von Straftatbeständen – eine Beratung durch die örtlich zuständigen Polizeidienststellen erfolgen. Darüber hinaus verweist die Polizei auf das Beratungsangebot des Ministeriums für Familien, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz verwiesen (Internet: mffjiv.rlp.de). Dort sind auch weitere Notrufnummern wie das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ unter 0800/011 60 16 und die Hilfsangebote der regionalen Frauenunterstützungseinrichtungen dargestellt.