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Bad Kreuznach/Flughafen Hahn

Mitarbeiter halten den Hahn in der Luft – Insolvenzverwalter sucht Investor

Von Thomas Torkler
Umringt von Presseleuten sah sich Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner nach der Gläubigerversammlung im Amtsgericht Bad Kreuznach.
Umringt von Presseleuten sah sich Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner nach der Gläubigerversammlung im Amtsgericht Bad Kreuznach. Foto: Thomas Torkler

Zwei Kernbotschaften verkündete Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner nach der Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren um den Flughafen Frankfurt-Hahn am Amtsgericht Bad Kreuznach.

Lesezeit: 3 Minuten
Zum einen sei man auf einem guten Weg, was das Verfahren angehe, in dem die Suche nach einem Investor der entscheidende Faktor sei. Zum anderen seien die Mitarbeiter dafür verantwortlich, dass der Flugbetrieb während des Verfahrens aufrechterhalten wurde. „Dass wir das geschafft haben, ist nur gelungen, weil die Mitarbeiter voll mitgezogen ...
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Kommentar zur Situation auf dem Hahn: Unterm Strich entscheiden Zahlen

Mehr kann er nicht tun. Die Hahn-Belegschaft ausdrücklich zu loben und sie dafür verantwortlich zu machen, dass der Flugbetrieb nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Februar Monat für Monat weiterlaufen konnte, hat zwar vordergründig keinen Einfluss darauf, wie das Ganze am Ende ausgeht.

Denn in einem Insolvenzverfahren geht es letztendlich um nackte Zahlen. Die Forderungen der Gläubiger müssen bedient werden. Dass der Flugbetrieb auch während des Insolvenzverfahrens weiterging, mindert deren Verluste.

Dem Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner mag das Wohl der Mitarbeiter am Herzen liegen, und er würde sicher gern dazu beitragen, deren Arbeitsplätze zu erhalten. Aber das würde nur gelingen, wenn sich ein Investor findet, der den Flugbetrieb weiterführen möchte – und der unter allen Investoren das meiste Geld auf den Tisch legt.

Sobald ein Kaufinteressent, der mit dem Hahn andere Pläne verfolgt als die Fliegerei, mehr bereit ist zu zahlen, ist der Traum vom Fortbestand des Regionalflughafens im Hunsrück ganz schnell ausgeträumt. Der Insolvenzverwalter tut, was sein Job ist: Er kann und darf nicht einem Investor den Zuschlag geben, der zwar nur den zweithöchsten Preis bietet, dafür aber fliegen will.

Und dennoch hat der bedingungslose Einsatz der Hahn-Belegschaft bislang eben nicht nur vordergründig Wirkung gezeigt. Dass sie motiviert weiter für den Flugbetrieb geackert haben, zog nach sich, dass Ryanair und Wizz-Air die Aufstockung ihrer Sommerflugziele wie gewohnt vornehmen konnten.

Investoren, die sich für einen Regionalflughafen interessieren, sind eher bereit, einen höheren Preis zu zahlen, wenn sich die – nackten – Zahlen bei Passage und Fracht im Steigflug befinden – und wenn sie ein krisenerprobtes, loyales und motiviertes Team vorfinden.

Rhein-Hunsrück-Zeitung
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