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Kreis Birkenfeld

Wegen der Corona-Entwicklung: Bundeswehr soll das Gesundheitsamt unterstützen

Von Stefan Conradt
„Die US-Streitkräfte neigen bei der Anwendung der Corona-Regeln zu einer sehr eigenwilligen Betrachtung.“ (Landrat Matthias Schneider)
„Die US-Streitkräfte neigen bei der Anwendung der Corona-Regeln zu einer sehr eigenwilligen Betrachtung.“ (Landrat Matthias Schneider) Foto: Stefan Conradt

Schon im Frühjahr stand Landrat Matthias Schneider wegen des Krisenmanagements der Kreisverwaltung während der ersten Pandemiewelle im Kreuzfeuer der Kritik. Auch jetzt, zu Beginn der zweiten Welle, wird der Kreischef heftig kritisiert, unter anderem, weil er und seine Verwaltung schon im Juni darauf aufmerksam gemacht worden waren, dass es in der US-Base etliche nicht gemeldete Corona-Fälle gebe und es die Amerikaner nicht so genau nähmen mit den deutschen Corona-Regeln.

Lesezeit: 4 Minuten
Aktuell wird der Verwaltung auch mangelnde Kommunikation bei der Umsetzung der ab Donnerstag anstehenden Auflagen vorgeworfen. Die Freien Wähler und die CDU Baumholder haben zudem mangelnde Information und auch Unterstützung durch Kreisverwaltung und Land beklagt. Die Corona-Situation war am Montag auch Thema im Ältestenrat – hinter verschlossenen Türen, ohne Presse ...
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Keidel: Wir geben die Debatte aus der Hand

Birkenfeld. Der Ältestenrat des Kreistags hat sich am Montagabend – zum ersten Mal in seiner Geschichte im Rahmen einer Telefonkonferenz – hinter verschlossenen Türen mit dem steilen Anstieg der Corona-Infektionszahlen im Landkreis beschäftigt.

Während SPD-Sprecher Hans Jürgen Noss darauf drängte, baldmöglichst eine öffentliche Diskussion zu Corona und den Auswirkungen der anstehenden Einschränkungen auf die Bürger durchzuführen, bekräftigte Immanuel Hoffmann (CDU) seine Sicht, dass auch die Ältestenratsitzung am Montag eigentlich nicht nötig gewesen sei: „Mir erschließt sich aktuell nicht, worin die dringlichen Fragen bestehen, auf die der Kreistag eine Einwirkungsmöglichkeit hat. Dass das Gesundheitsamt mit den US-Behörden in gutem Austausch steht, wurde bereits im Juli mitgeteilt. Nur um festzustellen, dass der Austausch nicht ganz optimal lief, brauchen wir keine Video- oder Telefonkonferenz“, heißt es in einer Mail des CDU-Fraktionssprechers an die Kollegen im Rat, indem Hoffmann auch vor „Panikmache“ warnt.

Matthias Keidel (FDP) prangerte in der Sitzung und später auch bei Facebook die Informationspolitik des Kreises ebenso an wie die Sinnhaftigkeit etwa des Zuschauerverbots bei Fußballspielen: Die Verwaltung habe die Debatte aus der Hand gegeben, statt die Verbote wenigstens zu erläutern. Während auf den Facebook-Seiten der Vereine bereits Tausende diskutierten, warte man einfach nur ab.

Hans Jürgen Noss forderte die Verwaltung auf, das Thema Pandemie-Entwicklung im Landkreis auf die Tagesordnung des öffentlichen Teils der Kreisausschusssitzung am nächsten Montag zu setzen. Der SPD-Antrag wurde von der Linken unterstützt. “Ziel muss sein, die Zuständigkeiten herauszustellen, und falls das US-Militär als Hausherrr auch zukünftig nur nachlässig und schlampig mit der Pandemie umgeht, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man dann außerhalb des Stützpunktes Ansteckungswege verhindert und die Risiken minimiert", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Rainer Böß, in einer Pressemitteilung vom Dienstag. sc

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