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Koblenz

Koblenzer Tanzlehrer seit Flucht vor Bomben im Dauereinsatz: Verein für Heimat gegründet

Von Katrin Steinert
Wir treffen den Koblenzer Slava Sorokin in einem Café in der Stadt. Von ihm wollen wir erfahren, was sich in den vergangenen acht Monaten in seinem Leben getan hat, seit er ein Helfernetzwerk für sein Heimatland gegründet hat, das im Krieg ist.
Wir treffen den Koblenzer Slava Sorokin in einem Café in der Stadt. Von ihm wollen wir erfahren, was sich in den vergangenen acht Monaten in seinem Leben getan hat, seit er ein Helfernetzwerk für sein Heimatland gegründet hat, das im Krieg ist. Foto: Katrin Steinert

Der Koblenzer Slava Sorokin war zu Besuch in seiner Heimatstadt Kiew, als in der Nacht auf den 24. Februar der russische Angriffskrieg begann. Dem Tanzlehrer gelang damals die schwierige Flucht aus der ukrainischen Hauptstadt, und er kehrte körperlich unverletzt ans Eck zurück. Seitdem ist viel passiert.

Lesezeit: 5 Minuten
Umgehend begann der gebürtige Ukrainer, Hilfe für die Menschen in der Heimat zu organisieren und Flüchtlinge in Koblenz unterzubringen. Innerhalb weniger Tage und Wochen entstand ein großes Helfernetzwerk. Vor Kurzem wurde aus der Hilfsinitiative ein gemeinnütziger Verein. Wir blicken mit dem Inhaber einer Koblenzer Ballettschule auf die vergangenen acht Monate ...
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Ukraine – Hilfe Koblenz: Aus Helfernetzwerk wird Verein

Aus dem Koblenzer Helfernetzwerk für die Ukraine ist Mitte Oktober ein gemeinnütziger Verein entstanden. Er heißt: Ukraine – Hilfe Koblenz. Vorsitzender ist der Koblenzer Austin Harrington, der sich bei der gleichnamigen Initiative engagiert hatte. „Der Verein verfolgt verschiedene Ziele, die breit gefächert sind“, sagt er im Telefonat mit unserer Zeitung.

Neben der Hilfe durch Sach- oder Geldleistungen in der Ukraine und in Deutschland will sich der Verein auch für die Völkerverständigung und Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge am Ort einsetzen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Hilfsgüter und Spenden werden demnach eins zu eins in die Ukraine gebracht und verteilt. Der Verein will sich bei der Suche von Wohnungen einbringen, will in der Jugendhilfe und Bildung aktiv sein und die Sparte „Von Ukrainern für Ukrainer“ ausbauen, die es bereits als digitale Messangergruppe gibt. Auch der Bereich Behörden und Verträge sei wichtig, sagt Harrington. Dabei unterstützen sich Ukrainer bereits. „Auch Russen wollen helfen“, stellt Harrington fest. Das sei besonders schön: „Die finden hier wieder zusammen“, meint der 60-Jährige.

Als Verein soll die Hilfsarbeit nun finanziell auf feste Beine gestellt werden. Die Mitglieder, die selbst helfen, sollen dabei keinen Mitgliedsbeitrag zahlen. „Aber wir suchen Kooperationspartner und Sponsoren“, betont Harrington. Zuvor sei es als Initiative schwierig gewesen, feste Partner zu finden, weil die meisten eben nur Vereine unterstützen. So blieben die Aktiven oft auf ihren Ausgaben sitzen.

Harrington sagt, er ist gespannt, welche Projekte und Schritte der Verein nun anstoßen wird. „Es ist schön, wenn man helfen kann und etwas bewirkt“, sagt er. So geht es wohl vielen. Zu den zwölf Gründungsmitgliedern zählen neben Harrington seine Stellvertreterin Jana von Bockelmann und Schatzmeister Alexander Baukloh.

Kontakt: Austin Harrington, E-Mail an aharringtonemail@googlemail.com, Tel. 0172/ 942 77 61; der Verein ist erreichbar über E-Mail an kontakt@ukraine-hilfe-koblenz.de

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