Der Abend im Alten Kaufhaus zeigte: Am Florinsmarkt ist noch nichts verloren. Es gibt Ideen, vielleicht sogar Lösungen. Das Problem ist nur, dass noch viele Jahre ins Land ziehen dürften, bis aus den diskutierten Modellen Wirklichkeit wird. Es geht also um Zeit, die eigentlich niemand hat. Zudem kann sich die Stadt einen jahrelangen Leerstand allein aus Imagegründen nicht leisten.
Warum stellt man das historische Ensemble nicht ins Zentrum einer Bürgerbewegung? Warum wird die mögliche Gründung einer Genossenschaft nur angeschnitten, aber wohl nicht final durchgespielt? In Koblenz gibt es Wohnungsbaugesellschaften und Banken, die nach diesem Prinzip organisiert sind.
Das Wissen ist also da, die Hilfsbereitschaft wohl auch. Der größte Vorteil: Die „Aktiengesellschaft des kleinen Mannes“ könnte sofort auf den Weg gebracht werden. Und wenn eines Tages Mieteinnahmen fließen, könnten ordentliche Dividenden an die Mitglieder gezahlt werden. Dieses Modell dürfte sehr attraktiv sein, zumal man Hochschulen und Behörden einbeziehen kann – als Mieter. Voraussetzung ist allerdings, dass es keine verdeckten Schuldzuweisungen mehr gibt. Das ist wenig zielführend. Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen – über Instituts- oder Parteigrenzen hinweg.
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