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Westerwaldkreis

Corona-Tests während des Schulunterrichts: Strategie sorgt für Kritik bei Lehrern und Eltern im Westerwald

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Die Schüler testen sich routiniert selbst. Doch bei manchen wollen die Eltern – oder auch die volljährigen Schüler selbst – keine Coronatests an sich vollziehen. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, die Auswirkung immer dieselbe: Die Kinder dürfen nicht am Unterricht teilhaben.  Foto: dpa/Ronny Hartmann
Die Schüler testen sich routiniert selbst. Doch bei manchen wollen die Eltern – oder auch die volljährigen Schüler selbst – keine Coronatests an sich vollziehen. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, die Auswirkung immer dieselbe: Die Kinder dürfen nicht am Unterricht teilhaben. Foto: dpa/Ronny Hartmann

Das Thema Corona-Zwangstests an Schulen sorgt unter vielen Eltern im Westerwaldkreis für Diskussionen. Die Gründe dafür sind vielseitig.

Lesezeit: 4 Minuten
Etliche Väter und Mütter kritisieren vor allem, dass einige Schulen die Tests nicht zu Hause erlauben, obwohl die Eltern diesen geschützten Raum, insbesondere im Falle eines positiven Ergebnisses, für deutlich besser geeignet halten als den Klassenraum. Vor allem jüngere Kinder, so sagen beispielsweise Katja und Matthias Schütz aus Nister sowie Fabian ...
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Fachgesellschaften halten anlasslose Massentests an Schulen für nicht angemessen

Nicht nur Eltern und Lehrer sehen die anlasslosen Massentests in Schulen kritisch, sondern auch medizinische Fachgesellschaften.

So haben Ende Februar die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sowie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene erklärt:

„Ausgehend von allgemein anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen der Screening- und Infektionsdiagnostik erscheint es angesichts fehlender Daten zur Validität von Antigenschnelltests gerade bei asymptomatischen Kindern zum jetzigen Zeitpunkt weder gerechtfertigt noch angemessen, diese Tests flächendeckend in Schulen und Kitas einzusetzen.“

Unterschätzt würden die negativen psychologischen Auswirkungen, insbesondere für junge Kinder. Dies sei umso bemerkenswerter, da noch nicht gezeigt sei, dass Schulen relevant als Motor wirkten.

In einer Mitteilung vom 29. März kommen die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte zu folgendem Fazit: „Bei einem falsch negativen Testergebnis, das bei gut 40 Prozent asymptomatischer Patienten zu erwarten ist, werden präventive Strategien wie die AHA-L-Regeln möglicherweise nicht konsequent umgesetzt.“

Ein positives Ergebnis werde bei der aktuellen Inzidenz (zum Zeitpunkt der Mitteilung lag der Wert deutschlandweit bei etwa 135, am gestrigen Mittwoch bei 107,8) nur zu etwa 4 Prozent in einem PCR-Kontrolltest bestätigt. Grundrechte würden so unverhältnismäßig eingeschränkt. Ohne begleitende Analyse der personenbezogenen Daten zur Testqualität, zur Symptomatik zum Testzeitpunkt und in der Folgewoche erscheine der Aufwand angesichts niedriger Nachweisraten unverhältnismäßig hoch.

Die Verbände halten ein Konzept zu anlassbezogenen Tests bei symptomatischen Patienten und/oder bei regionalen Ausbrüchen für sinnvoller. Auch sollte die Möglichkeit gepoolter PCR-Tests an Schulen geprüft werden. nh

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