Ulrich Richter-Hopprich kann aufatmen. Der 36-jährige CDU-Politiker sicherte sich bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen und wird ab Januar 2018 neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur.
Für viele Menschen in der Region mag das eine Selbstverständlichkeit sein – schließlich konnte die CDU in der Vergangenheit stets auf eine stabile Mehrheit in der VG bauen. Als Edmund Schaaf 2001 zum ersten Mal zur Wahl antrat, siegte er mit 76,2 Prozent gegen den damaligen SPD-Bewerber Uli Schmidt. Acht Jahre später wurde er mit 82,1 Prozent im Amt bestätigt. Doch das ist einige Jahre her, und die Ausgangslage ist auch sonst kaum zu vergleichen. Schaaf ist gebürtiger Wäller. Er stammt aus Horressen und war zuvor bereits als Beigeordneter der Verbandsgemeinde in der Region bekannt. Ulrich Richter-Hopprich hingegen zog erst vor wenigen Jahren mit seiner Familie nach Montabaur. Er war für die meisten Menschen ein unbekanntes Gesicht und hat einen ungeheuer aufwendigen Wahlkampf betrieben, um sich bei den Bürgern bekannt zu machen. Die CDU ist in der Verbandsgemeinde sicherlich die Hausmacht, wie es sein Gegenkandidat Harald Birr formulierte. Doch Ulrich Richter-Hopprich hat sich darauf nicht ausgeruht. Er hat nicht etwa versucht, mit minimalem Aufwand einen sicheren Wahlsieg einzustreichen. Im Gegenteil: Er hat sich mit Ausdauer und Fleiß überall in der Verbandsgemeinde vorgestellt, und ist dabei bescheiden aufgetreten. Noch am Abend des Wahltags war der Sieg für ihn keine Selbstverständlichkeit, da er auch seinem Mitbewerber Harald Birr einen sehr engagierten und fairen Wahlkampf bescheinigte. Wenn sich Ulrich Richter-Hopprich auch als Bürgermeister diese Haltung bewahrt, muss einem um die Zukunft der Verbandsgemeinde Montabaur nicht bange sein.
Thorsten Ferdinand