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Limburg/Elz

Die Pandemie und ihre Folgen: Wenn Corona die Lehrstelle kostet

Die Hotelbranche strauchelt angesichts der Corona-Krise. Das bekommt auch eine junge Frau aus Elz zu spüren.
Die Hotelbranche strauchelt angesichts der Corona-Krise. Das bekommt auch eine junge Frau aus Elz zu spüren. Foto: dpa

Wie es für Miriam Schneider (Name von der Redaktion geändert) weitergeht, weiß die 18-Jährige selbst noch nicht. Während Freunde und Klassenkameraden gerade ihre Ausbildung beginnen, sitzt die junge Frau aus Elz zu Hause und schreibt Bewerbung um Bewerbung. Dabei war sie sicher, diese Phase längst hinter sich gelassen zu haben. Der Ausbildungsvertrag war unterschrieben. Doch dann kam die Corona-Krise.

Lesezeit: 3 Minuten
„Richtig enttäuscht und sehr traurig“, so beschreibt Schneider ihren Gemütszustand, als sie im Frühjahr den Brief eines Berliner Hotels liest. Dort sollte die 18-Jährige in diesem Monat ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau beginnen. Alles war schon schriftlich fixiert. Und nun die Absage. Die Hotelbranche ächzt unter der Corona-Krise. Zeitweilige Schließungen und Kurzarbeit ...
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Überbrücken – aber wie?

Im Juli gab es im Kreis Limburg-Weilburg 399 unbesetzte Ausbildungsstellen. So waren laut Agentur für Arbeit 40 Lehrstellen als Einzelhandelskaufmann, 31 als Verkäufer und 29 als Fachverkäufer in der Bäckerei frei. Bei einigen dieser Stellen ist das Bewerbungsverfahren beendet, nur die Entscheidung steht noch aus.

Dem standen noch 514 Ausbildungssuchende gegenüber. 166 von ihnen haben schon einen „Plan B“, falls es nicht klappt. Die anderen 348 haben sich bislang nicht für eine Alternative entschieden und gelten als „unversorgt“.

Wer keinen Ausbildungsplatz mehr findet, dem bietet die Agentur für Arbeit mehrere Optionen:

  • Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB): Die Teilnehmer sollen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten überprüfen und sich im Spektrum geeigneter Berufe orientieren. Insbesondere die mehrmonatigen Praktika führen häufig im Anschluss zum Ausbildungsvertrag. Die Jugendlichen erhalten eine Berufsausbildungsbeihilfe.
  • Einstiegsqualifizierung (EQ): Dies ist ein betriebliches sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum, bei dem die Jugendlichen in einem Betrieb arbeiten und Grundkenntnisse für einen anerkannten Ausbildungsberuf erwerben. Während des Praktikums sind die Teilnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt und bekommen monatlich bis zu 216 Euro von ihrem Betrieb ausbezahlt. Etwa 70 Prozent der EQler erhalten einen Ausbildungsvertrag.
  • Ausbildungsplätze in außerbetrieblichen Einrichtungen: Lernbehinderte oder sozial benachteiligte Jugendliche, denen nach Ende einer berufsvorbereitenden Maßnahme eine Ausbildungsstelle in einem Betrieb nicht vermittelt werden kann, können in einer außerbetrieblichen Einrichtung ausgebildet werden. Dabei sind Berufsausbildung, Stützunterricht und sozialpädagogische Begleitung aufeinander abgestimmt. Nach einem Jahr wird der Übergang in eine betriebliche Ausbildung angestrebt.
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