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Kreis Bad Kreuznach

Ungeimpft in Feuerwehr-Einsätze: Aktive im Kreis Kreuznach auf der Palme

Von Stefan Munzlinger
Ungeimpft zu Großeinsätzen wie am Samstag auf dem Bad Sobernheimer Domberg, als ein Kleinflugzeug abgestürzt war? Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Kreis Bad Kreuznach fühlen sich verschaukelt. Foto: Sebastian Schmitt
Ungeimpft zu Großeinsätzen wie am Samstag auf dem Bad Sobernheimer Domberg, als ein Kleinflugzeug abgestürzt war? Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Kreis Bad Kreuznach fühlen sich verschaukelt. Foto: Sebastian Schmitt

Die Empörung auch bei den Feuerwehren des Kreises Bad Kreuznach wächst: „Es drohen ernste Schäden!“ Impfungen der ehrenamtlichen Aktiven lassen viel zu lange auf sich warten. Das Land muss darauf reagieren. Dem schließt sich Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur (BKI; früher: Kreisfeuerwehrinspekteur) Werner Hofmann an.

Lesezeit: 3 Minuten
„Warum kann sich das Landesgesundheitsministerium trotz zahlreicher Bitten, Hinweise und Appelle nicht zu einer gezielten, schnellen Impfung der Einsatzkräfte durchringen?“ Dadurch werde die Moral der Wehrleute beschädigt und sei ein langfristiger Exodus zu befürchten, warnen Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, und Norbert Jung (Nußbaum), Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Bad Kreuznach, in ...
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Impfen in Eigeninitiative: Feuerwehren von Duchroth und Niederhausen haben Erstimpfaktion ihrer Aktiven durchgeführt

Wenn nicht hochoffiziell, dann eben in Eigeninitiative: Die Feuerwehren von Duchroth und Niederhausen haben mithilfe einer Hausärztin die Erstimpfaktion ihrer Aktiven durchgeführt – mit dem Anfang Mai freigegebenen Impfstoff Astrazeneca. Beide Dörfer gehören zur VG Rüdesheim mit ihren 615 ehrenamtlichen Aktiven. Um die 15 Prozent, so eine Schätzung, seien dort erstgeimpft.

Zwar wird in Feuerwehrkreisen die federführende Rolle des Bundes bei der Beschaffung des Impfstoffs gesehen, die Bundesländer seien außen vor. „Warum aber“, das fragt ein Aktiver aus dem Kreis, „werden dann die Feuerwehren im Nachbarland Hessen mit hoher Priorität bei ausreichend Dosen geimpft?“

Beispiel Wiesbaden: Dort wurden gerade 700 Angehörige des Katastrophenschutzes und der freiwilligen Feuerwehr erstgeimpft. Liege das etwa daran, dass der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier dasselbe Parteibuch habe wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn? mz

Landesinnenministerium rechnet mit deutlich mehr Impfdosen bis Ende Mai und im Juni

„Mehr Impfstoffe vom Bund“ forderte der neue Landesgesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Dienstag. Das Innenministerium schrieb zur Kritik der Feuerwehren auf unsere Anfrage: Man habe großes Verständnis dafür, dass die Feuerwehrleute zeitnah geimpft werden wollten. Die Impfreihenfolge sei allerdings von der ständigen Impfkommission (Stiko) und dem Ethikrat des Bundes festgelegt worden und nicht von den Bundesländern.

Laut Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums gehörten Menschen, die bei Feuerwehr und Katastrophenschutz einschließlich des THW tätig sind, zur dritten Priorisierungsgruppe („Erhöhte Priorität“) und seien damit bereits gegenüber dem Großteil der Bevölkerung priorisiert.

Seit 24. April könnten sich Feuerwehrleute in RLP für eine Impfung registrieren lassen. In der Ministerkonferenz habe man gegenüber Bundesinnenminister Horst Seehofer vorgebracht, dass alle Helfer im Katastrophenschutz in der Impfreihenfolge noch weiter priorisiert werden sollten. Darauf sei die Bundesregierung aber nicht eingegangen.

Hinzu komme, dass laut Landesgesundheitsministerium derzeit noch rund 30.000 registrierte Personen aus den Prioritätengruppen 1 und 2 auf einen Termin warteten. Bis Ende Mai und im Juni sei mit einer deutlich steigenden Impfdosenlieferung nach Rheinland-Pfalz zu rechnen, „sodass wir zuversichtlich sind, dass registrierte Personen zeitnah geimpft werden können“, schreibt das Innenministerium. mz

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