Bad Neuenahr-Ahrweiler

Zu wenige Plätze seit der Flut: Parksituation in Bad Neuenahr angespannt

Weihnachtszeit beschert volle Parkplätze
Symbolbild Foto: Bernd Wüstneck/picture alliance / dpa

Infolge der Flutkatastrophe sind in vielen Bereichen der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler Probleme bei der Parkplatzsituation entstanden. Parkplätze wurden zerstört oder waren durch die Katastrophenbewältigung oder vorübergehende anderweitige Nutzungen nicht verfügbar, Tiefgaragen waren und sind aufwendig zu sanieren. All dies betrifft und betraf öffentliche wie private Stellplätze, führte aber immer zum gleichen Ergebnis: Der Bedarf nach Stellplätzen ist größer als das Angebot.

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In vielen Bereichen der Stadt hat sich die Parksituation zwischenzeitlich allerdings wieder etwas entspannt. Für Bad Neuenahr stehen – nicht zuletzt seit der Wiederinbetriebnahme des privaten Parkdecks entlang der Felix-Rütten-Straße – innenstadtnahe Parkplätze in ausreichender Anzahl wieder zur Verfügung. Die Stadtverwaltung ruft nun ausdrücklich dazu auf, diese Parkplatzflächen zu nutzen. Gerade für Beschäftigte, die ihre Arbeitsstellen in der Innenstadt haben oder Personen, die zum Einkaufen und für die Wahrnehmung von Terminen in die Innenstadt kommen, ist dieses Parkhaus problemlos nutzbar.

Zusätzliche Behindertenstellplätze

Bewusst ist sich die Stadtverwaltung, dass die aktuelle Parkplatzproblematik gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen schwierig ist. Hier werden aktuell verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten geprüft, etwa zur vorübergehenden Ausweisung zusätzlicher Behindertenstellplätze. Für die Zukunft ist durch das im Bau befindliche Parkdeck bereits eine dauerhafte Verbesserung absehbar.

Weiterhin kritisch sei die Situation im Bereich der Altstadt Ahrweiler, so die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Allein durch den Wegfall der Marktgarage würden rund 220 Stellplätze fehlen. Zudem sei festzustellen, dass sich die nun beginnende Sanierung dieser Tiefgarage als technisch außerordentlich anspruchsvoll darstellt und daher längere Zeit in Anspruch nehmen wird, als ursprünglich geplant. Durch die Schaffung temporärer Parkplatzflächen entlang der Friedrichstraße sowie an der Ramersbacher Straße hätte rund die Hälfte der entfallenen Parkplätze kompensiert werden können. Dennoch sei der Parkraum in Ahrweiler weiterhin zu knapp bemessen. Das zeige sich besonders im nördlichen und westlichen Teil der Altstadt, von wo aus die Wege zu den geschaffenen Ersatzstellplätzen recht weit sind.

Lage kann sich noch verschärfen

„Es ist nicht zu bestreiten, dass diese Situation bis zur Fertigstellung der Sanierungsarbeiten an der Marktgarage nicht vollständig beseitigt werden kann und sich durch anstehende Baumaßnahmen vorübergehend sogar noch einmal verschärfen kann“, heißt es in der Pressemitteilung. Gleichwohl betreibe die Stadtverwaltung weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. So wurde mit der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft vereinbart, dass eine innenstadtnah an der Walporzheimer Straße gelegene und derzeit in der Herrichtung befindliche Baustelleneinrichtungs- und Lagerfläche vorübergehend zur Parkplatznutzung freigegeben werden kann, soweit eine vollständige Beanspruchung durch die anstehenden Baustellen nicht erfolgt. Allein hierdurch könne ein Großteil der aktuell fehlenden und noch nicht kompensierten Parkplätze vorübergehend bereitgestellt werden.

Die Situation betrifft insbesondere die Menschen, die vor der Flutkatastrophe einen Stellplatz in der Marktgarage gemietet hatten – und dies besonders ab dem Moment der Wiedereinführung der Parkgebühren. Daher soll diesen ehemaligen Nutzern vom Zeitpunkt der Gebührenerhebung bis zum Abschluss der Tiefgaragen-Sanierung ein Parkberechtigungsschein gegen eine Gebühr angeboten werden, mit dem auf allen öffentlichen Parkplätzen im Bereich der Altstadt Ahrweiler geparkt werden darf. Zum genauen Prozedere will die Verwaltung noch rechtzeitig und gesondert informieren.

Rücksichtnahme vonnöten

„Trotz aller Bemühungen städtischerseits gilt es aber auch mit Blick auf vereinzelt heftig und teils unsachlich vorgetragene Kritik festzuhalten, dass es streng genommen keine Verpflichtung der Stadt gibt, nicht vorhandene private Stellplätze durch öffentliche zu ersetzen. Und dennoch werden wir bemüht sein, dies im höchstmöglichen Rahmen jeweils zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger aber auch den Kunden unserer Gewerbetreibenden zu tun. Wir bitten aber auch um Verständnis dafür, dass vielleicht nicht jede Erwartungshaltung erfüllt werden kann. Daher ist gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis auch hier für eine Lösung der Probleme im Wiederaufbau dringend vonnöten“ so Peter Diewald, Erster Beigeordneter der Stadt. red