Endlich Urlaub: Welche Länder in Europa Touristen wieder willkommen heißen und welche Regeln zu beachten sind

Auf zum Strand: Die Corona-Zahlen gehen zurück, die Impfquoten steigen – und in vielen europäischen Ländern werden Einschränkungen nach und nachwieder aufgehoben. Das macht Hoffnung auf Reisen im Sommer.
Auf zum Strand: Die Corona-Zahlen gehen zurück, die Impfquoten steigen – und in vielen europäischen Ländern werden Einschränkungen nach und nachwieder aufgehoben. Das macht Hoffnung auf Reisen im Sommer. Foto: Aldeca Productions/stock.adobe.com

Dank sinkender Corona-Infektionszahlen und steigender Impfquoten scheint Urlaub im europäischen Ausland in Reichweite. Was ist wo möglich? Ein Überblick:

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Belgien

Die Neuinfektionen in Belgien gehen seit Wochen deutlich zurück. Seit dem 8. Mai sind Terrassen von Restaurants und Cafés wieder geöffnet. Geschäfte sind ohnehin offen. Weitere Lockerungen sind vom 9. Juni an geplant. Die Behörden sind aber vorsichtig. In Brüssel wurde entschieden, dass zumindest bis Ende Juni keine Großleinwände zum Fußballschauen während der Europameisterschaft aufgestellt werden dürfen. Von touristischen Reisen rät die Regierung nach wie vor ab. Wer von Deutschland nach Belgien reist, braucht einen frischen PCR-Test und muss in Quarantäne – falls der Aufenthalt länger als 48 Stunden dauert.

Dänemark

Geschäfte, Restaurants und Kneipen sind seit Langem wieder offen, Gleiches gilt auch für Fitnessstudios, Museen und Kinos. Seit Mitte Mai ist im Grunde alles im Land wieder geöffnet, mit Ausnahme von Diskotheken. Vielerorts muss man einen negativen Corona-Test, eine vollständige Impfung oder eine überstandene Infektion vorweisen können.

Vollständig geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen seit Mai ohne Test und Quarantäne einreisen. Touristen kommen auch ohne Impfung, dafür dann aber mit Test- und Quarantänepflicht wieder ins Land. Bedingung ist, dass im Heimatland der Reisenden die Corona-Lage nicht zu schlimm ist. Für Deutschland gilt dies derzeit. Menschen aus Schleswig-Holstein sind von der Quarantäne ausgenommen, wenn sie bei der Einreise einen maximal 72 Stunden alten negativen Test vorlegen können.

Frankreich

Kultureinrichtungen, Geschäfte und auch die Außenbereiche von Restaurants sind wieder geöffnet und dürfen unter Auflagen besucht werden. Nachts gilt noch immer eine Ausgangssperre. In der kommenden Woche soll sie auf 23 Uhr geschoben werden, dann können auch die Innenbereiche von Cafés und Restaurants wieder aufmachen. Reisen im Land sind erlaubt, auch Hotels haben geöffnet. Wer aus Europa nach Frankreich einreist, braucht in der Regel einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Zusätzlich muss eine Erklärung ausgefüllt werden, in der Reisende versichern, keine Covid-19-Symptome zu haben.

Griechenland

Griechenland empfängt Tag für Tag mehr Touristen – wenn auch weniger als in normalen Jahren. Schon vor Wochen wurden viele Maßnahmen gelockert, gleichzeitig sinken die Fallzahlen, und es wird im Akkord geimpft. Geöffnet sind neben archäologischen Stätten und Museen die Außenbereiche von Cafés, Bars und Tavernen. Es gelten jedoch Sicherheits- und Abstandsregeln sowie ein Musikverbot, damit die Menschen nicht nahe aneinanderrücken. Es gilt ein Ausgangsverbot von 0.30 Uhr bis 5 Uhr.

Besucher müssen vor der Einreise auf einer Internetseite ihre Daten angeben und erhalten einen QR-Code. Außerdem müssen sie bei der Einreise eine mindestens 14 Tage zuvor abgeschlossene Impfung oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen – das gilt auch für Kinder ab fünf Jahren. Eine Quarantänepflicht besteht nicht mehr. Wer zurück nach Deutschland reist, muss aber einen negativen Schnelltest vorlegen.

Großbritannien

Dank aktuell recht niedriger Infektionszahlen haben Geschäfte und Gastronomie weitgehend wieder geöffnet, und Kontaktbeschränkungen sind deutlich gelockert worden. Die für den 21. Juni angepeilte Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England steht jedoch infrage, weil sich die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante zunehmend im Land ausbreitet. Schottland, das wie Nordirland und Wales eigenständig über seine Corona-Maßnahmen entscheidet, hat geplante weitere Lockerungen bereits aufgeschoben.

Für Deutsche ist Großbritannien derzeit kein realistisches Reiseziel: Da sich Deutschland auf der „orangenen Liste“ der Briten befindet, sind nach der Einreise mindestens fünf Tage Quarantäne notwendig sowie kostenpflichtige Tests am zweiten und achten Tag. Noch strikter sind die Regeln nach der Rückkehr, da das Robert Koch-Institut Großbritannien wegen der Delta-Variante wieder als Virusvariantengebiet eingestuft hat: Daher sind nach der Rückkehr 14 Tage Quarantäne notwendig, ohne Ausnahmen für Geimpfte und Genesene.

Irland

Nach vielen Monaten des Lockdowns sollen in den kommenden beiden Wochen in Irland zunächst Hotels und dann auch die Außengastronomie wieder öffnen dürfen. Auch Kinos und Fitnessstudios können dann wieder Besucher empfangen. Der internationale Reiseverkehr soll ab dem 19. Juli wieder aufgenommen werden. Bislang rät die irische Regierung von nicht notwendigen Reisen ins Land ab. Einreisende müssen einen negativen Test nachweisen und sich in Quarantäne begeben – wenn sie aus einem Hochrisikogebiet kommen, sogar im Hotel.

Italien

Das Mittelmeerland lockert quasi wöchentlich Beschränkungen. Mittlerweile sind die Regionen Molise und Friaul-Julisch Venetien sowie die Insel Sardinien in der sogenannten weißen Zone mit den lockersten Regeln. Dort entfällt zum Beispiel die nächtliche Ausgangssperre. Der Rest des Landes ist in der gelben Zone.

Seit Dienstag dürfen Bars und Restaurants ihre Gäste wieder drinnen bedienen. Theater, Museen und Kinos sind offen. Überall gilt weiter die Pflicht zum Tragen einer Maske im öffentlichen Raum. In der gelben Zone tritt die nächtliche Ausgangssperre ab 23 Uhr in Kraft. Von heute an soll sie dann erst ab Mitternacht gelten. Wer nach Italien einreist, muss ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen, dann entfällt die Quarantäne.

Kroatien

Das beliebte Urlaubsland rüstet sich für die neue Saison. Vollständig Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete können in Kroatien Urlaub machen. Ihren Status müssen sie beim Grenzübertritt nachweisen. Auf den Buchungsplattformen ist schon eine Vielzahl an Hotels und Privatunterkünften verfügbar. Im Land selbst gibt es sonst keine Vorrechte für Geimpfte. Gaststätten dürfen Gäste auch wieder in ihren Innenbereichen empfangen, ausgenommen Cafés ohne Speisenangebot, die nur draußen bedienen dürfen. Es besteht Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen und draußen überall dort, wo kein 1,5-Meter-Abstand eingehalten werden kann.

Malta

Im kleinsten Land der Europäischen Union können Strandbesucher seit dieser Woche wieder ohne Maske in der Sonne liegen. Restaurants dürfen Gäste bis Mitternacht an Tischen – drinnen und draußen – bedienen. Danach gibt es Bestellungen nur noch zum Mitnehmen. Schwimmbäder dürfen bis 20 Uhr öffnen. Vom heutigen Montag an soll der Betrieb in Bars, Kinos und Theatern wieder starten. Wer nach Malta einreist, braucht das negative Ergebnis eines PCR-Tests. Wer keinen mitbringt, muss ihn vor Ort machen, bezahlt jedoch 120 Euro dafür und muss in Erwartung des Ergebnisses eine Nacht im Quarantänehotel verbringen.

Niederlande

Museen, Theater und Kinos sind wieder offen und dürfen zumindest eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen. Restaurants können unter Auflagen Gäste auch im Innenbereich bedienen, und die Öffnungszeiten werden bis 22 Uhr verlängert. Discos und Nachtklubs bleiben aber noch geschlossen, und auch Jahrmärkte sind weiterhin verboten. Während der Fußball-EM dürfen Kneipen bislang keine Spiele auf Videoschirmen zeigen. Bereits zuvor war die nächtliche Ausgangssperre abgeschafft worden, Geschäfte dürfen wieder Kunden empfangen.

Norwegen

Das nördliche Land hat die Pandemie recht gut unter Kontrolle. Damit die Lage in Norwegen weiter gut bleibt, hat die Regierung in Oslo die Grenzen für Menschen aus dem Ausland praktisch geschlossen. Wer trotzdem einreisen darf – etwa, weil er Waren transportiert oder systemrelevante Funktionen erfüllt –, für den gelten umfangreiche Test- und Quarantäneregeln.

Österreich

Nach der Öffnung von Lokalen, Hotels, Bühnen und Sportstätten werden weitere Corona-Regeln gelockert. Bei Kulturveranstaltungen wie den Salzburger Festspielen sollen ab Juli keine Beschränkungen von Besucherzahlen mehr gelten. Obwohl die österreichische Sieben-Tage-Inzidenz leicht unter der deutschen liegt, warnt das Außenamt in Berlin weiterhin vor Reisen ins südliche Nachbarland.

Allerdings ist weder bei der Einreise noch bei der Rückreise nach Deutschland eine Quarantäne nötig. In Österreich gilt für den Grenzübertritt sowie für Restaurants und Veranstaltungen die „3-G-Regel“: Wer nachweislich getestet, geimpft oder von Covid-19 genesen ist, darf hinein.

Portugal

Der ehemalige Corona-Hotspot weist bereits seit Wochen sehr niedrige Infektionszahlen auf. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie ging nach fünfeinhalb Monaten am 1. Mai zu Ende. Cafés, Bars und Restaurants sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitstätten dürfen seitdem auch an den Wochenenden bis 22.30 Uhr offen bleiben.

Besucher aus Deutschland und aus anderen EU-Ländern mit einer relativ guten Corona-Lage dürfen seit Mitte Mai wieder zu touristischen Zwecken einreisen. Alle Besucher über zwei Jahren müssen aber weiterhin einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das Auswärtige Amt warnt allerdings noch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen auf die Azoren und nach Madeira, wo die Zahlen etwas höher liegen.

Schweden

Schweden hat in der Corona-Krise einen Sonderweg gewählt und derzeit weiter eine der höchsten Neuinfektionszahlen Europas. Da die schwedischen Zahlen laut Regierungschef Stefan Löfven nun in die richtige Richtung gehen, hat das EU-Land am Dienstag angefangen, erste Maßnahmen zurückzufahren.

Im Kino und bei anderen Veranstaltungen in Innenräumen mit festen Sitzplätzen dürfen jetzt beispielsweise bis zu 50 Menschen dabei sein, unter freiem Himmel wie etwa bei Fußballspielen dürfen es 500 sein. Restaurants dürfen nunmehr bis 22.30 Uhr öffnen. In Schweden sind die Einreiseregeln locker gehalten. Ausländer müssen bei der Einreise einen negativen, maximal 48 Stunden alten Corona-Test vorweisen, Menschen aus dem Rest Skandinaviens sind davon ausgenommen.

Schweiz

„Frische Schweizer Bergluft jetzt wieder hürdenfrei erhältlich“ – so lockt der Tourismusverband Urlauber in die Schweiz. Nach der Öffnung der Restaurantterrassen im April dürfen Gäste seit dem 31. Mai auch wieder in Lokalinnenräumen bedient werden. Geöffnet sind ebenfalls wieder Wellness- und Thermalbäder. Hotels, Museen, Läden, Theater, Kinos, Zoos und Freizeitparks sind schon länger wieder auf. Negative Corona-Tests sind zum Betreten nicht nötig. Überall gelten aber Hygienekonzepte mit Abstandhalten oder Gästezahlbegrenzung pro Tisch.

Seit dem 1. Juni dürfen Kantone testweise auch bereits wieder Veranstaltungen mit bis zu 1000 Besuchern im Freien und 600 Besuchern in Innenräumen zulassen. Für Geimpfte und Genesene und Besucher, die mit dem Auto anreisen, gibt es keinerlei Auflagen mehr. Die anderen müssen sich bei Anreise mit Bus oder Bahn elektronisch registrieren. Bei Flugreisen ist für sie ein negativer Corona-Test nötig. Seit dem 3. Juni stehen auch Sachsen und Thüringen nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete. Damit ist die Einreise aus der ganzen Bundesrepublik problemlos möglich.

Spanien

Die Pandemielage wird im einstigen Hotspot immer besser. Vor allem in Urlaubsregionen wie den Balearen, den Kanaren oder in Valencia ist die Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Im Zuge dieser positiven Entwicklung normalisiert sich das Leben überall im Lande immer mehr.

Auf Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera dürfen zum Beispiel Gastronomen seit Sonntag ihre Gäste auch abends wieder in den Innenbereichen bewirten. Zudem geht dort an dem Tag auch die nächtliche Ausgehsperre zu Ende. Von heute an dürfen alle vollständig Geimpften ohne Corona-Beschränkungen in Spanien einreisen. Für nicht geimpfte Menschen, die aus einem Risikogebiet im Ausland einreisen, wie etwa aus Deutschland, gilt derweil weiterhin eine Testpflicht.

Ungeachtet aller Lockerungen müssen Besucher und Einheimische weiter einige Regeln beachten. Die wichtigste ist die Maskenpflicht, die in ganz Spanien auch im Freien noch herrscht. Am Strand oder beim Baden darf man den Mund- und Nasenschutz absetzen. Und auch im Restaurant oder Café muss man keine Maske tragen. Für die Zahl der Menschen, die in Gastronomiebetrieben an einem Tisch sitzen dürfen, gibt es in den spanischen Regionen verschiedene Obergrenzen.

Türkei

Die türkische Regierung rührt kräftig die Werbetrommel für Touristen – Angestellte im Tourismussektor werden zudem bevorzugt geimpft, und Reisende sind von immer noch geltenden Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Für die Einreise reicht seit Juni ein negativer Corona-Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden ist, oder ein maximal 72 Stunden alter PCR-Test. Menschen, die eine Corona-Erkrankung überstanden haben oder vor mindestens zwei Wochen geimpft worden sind, können mit dem Impfnachweis und ohne Test einreisen.

Ungarn

Touristische Reisen nach Ungarn sind noch nicht möglich. Ausnahmen gelten für Menschen, die in einem der Länder geimpft wurden, deren Impfnachweise Ungarn wegen Wechselseitigkeit anerkennt. Darunter fallen Tschechien, Kroatien und Slowenien, nicht aber Deutschland. Ausnahmeregelungen mit PCR-Testpflicht gelten für Fans, die zu einem der vier Spiele der Fußball-Europameisterschaft in die ungarische Landeshauptstadt Budapest kommen wollen.

Die Außenbereiche der Gaststätten stehen allen Besuchern offen. Geimpfte und Genesene können sich außerdem im Innenbereich von Gaststätten aufhalten sowie Museen, Theater, Kinos, Bäder und Sportveranstaltungen besuchen. Allerdings besteht weitgehend eine Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen.