Wein, Wandern, Natur: Damit hebt sich das Naheland in Konkurrenz zu anderen Urlaubsregionen kein bisschen ab. Nicht nur, dass andere so etwas auch haben: Eine solche Tourismuswerbung ist einfach zu beliebig – keine Chance, damit auch nur annähernd zumindest zu einer kleinen Marke zu werden.
Das ist ohnehin nicht leicht. Gilt es doch, wie der Macher der Marke Südtirol deutlich machte, beim Kunden in einem Wust an Angeboten Sehnsüchte zu wecken, ein Bild zu erzeugen und aufzufallen – und zwar mit den Stärken und Trümpfen der Region und nicht mit jedem vorhandenen Kirchturm.
Den Touristen interessieren kein klein-klein und keine Grenzen, sondern nur ein attraktives Paket. Weil eine Marke laut Engl aber immer von innen nach außen wächst, ist der innere Zusammenhalt elementar. Dabei gilt: Nur wenn die Einheimischen von den eigenen Schätzen begeistert sind, werden es auch die Besucher sein. Das Naheland ist jetzt schon extrem klein. Es noch weiter aufzusplitten, wäre fatal – und würde die Chance, von außen wahrgenommen zu werden, noch mehr mindern.
Wein, Wellness, Nationalpark und natürlich Hildegard und die Edelsteine, die es sonst nirgends gibt: Diese Produkte müssen vor Ort geschliffen, aber weiter unter dem Dach der dafür allerdings eigentlich auch noch zu kleinen Naheland-Touristik vermarktet werden.
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