Die Naheland-Touristik steht vor einer Zerreißprobe: Im Kreis Birkenfeld geht nach der VG Birkenfeld, die bereits ausgetreten ist, offenbar auch die Verbandsgemeinde Baumholder auf Distanz.
Auch in der VG Herrstein und der Stadt Idar-Oberstein gibt es Kritik. Sie alle fühlen sich als neue Nationalparkregion gegenüber dem Kreis Bad Kreuznach vernachlässigt. Das anhaltende Murren ist Ausdruck einer zunehmenden Unzufriedenheit, die irgendwann zu einem großen Knall führen könnte. Das wäre dann das Ende aller gemeinsamen Anstrengungen im Tourismus an der Nahe.
So weit sollte man es nicht kommen lassen. Hier ist der Landrat als Krisenmanager gefordert: Unter seiner Führung gilt es, eine gemeinsame Tourismusstrategie für den Kreis Birkenfeld und die Nationalparkregion zu erarbeiten – und herauszufinden, wie und wo diese am besten umgesetzt werden kann. Klein-Klein ist dabei aber definitiv der falsche Weg. Denn entscheidend ist nicht die lokale oder regionale Perspektive: Touristen denken nicht in Kreis- oder gar VG-Grenzen, sondern in größeren Einheiten.
Der Königsweg könnte deshalb eine Fusion zwischen der Naheland- und der Hunsrück-Touristik sein, deren Zuständigkeitsgebiete ohnehin nicht sauber zu trennen sind.
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