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Bad Kreuznach/Birkenfeld/Kirn

Tourismuskrise: Heinrich bleibt in Sachen Naheland-Touristik hart

Von Kurt Knaudt

Die Appelle und Bemühungen von verschiedenen Seiten um eine einheitliche Linie in der Tourismusdebatte im Kreis Bad Kreuznach prallen an Wolfgang Heinrich ab. Der Bürgermeister der Stadt Bad Kreuznach will unbeirrt an dem eingeschlagenen Kurs festhalten, den er jüngst gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer öffentlich gemacht hatte: Darin hatte die Stadtspitze von einem „Versagen der Naheland-Touristik“ gesprochen. „Sie bringt uns nichts. Deshalb orientierten wir uns jetzt neu in Richtung Rheinhessen und Mittelrhein“, bekräftigte Heinrich jetzt auf Anfrage unserer Zeitung.

Lesezeit: 3 Minuten
Von Kurt Knaudt Die Versuche, unter anderem von Weinland Nahe und vom Regionalbündnis SooNahe, die Stadt auf ein gemeinsames Vorgehen einzuschwören und so das Auseinanderbrechen der Naheland-Touristik (NLT) zu verhindern, sind für ihn kein Grund, seine Haltung zu überdenken. Zuletzt hatte sich der Kreistag in Bad Kreuznach mit einem einstimmigen Votum ...
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KOMMENTAR: Ohne Bad Kreuznach ist das Naheland verloren

Es ist mehr als nur ein heißer Flirt: Bad Kreuznach strebt eine feste Beziehung mit den neuen Wunschpartnern Rheinhessen und Mittelrhein an. Es wäre keine Liebesheirat, sondern eher eine Vernunftehe, von der sich alle wirtschaftliche Vorteile erhoffen. Wobei fraglich ist, ob die Kurstadt dort mehr als nur ein Anhängsel sein kann.

Was aber wird aus dem verlassenen Naheland, dem OB und Bürgermeister jetzt ziemlich abrupt die kalte Schulter zeigen? Wolfgang Heinrich wird, in diesem Fall unterstützt von der OB, einmal mehr seinem Ruf als nüchterner Pragmatiker gerecht, der seine Politik vornehmlich an Zahlen ausrichtet. Für Zwischentöne ist da kein Platz. Das macht es schwierig, Kompromisse zu finden. Dabei wäre genau das jetzt gefragt. Denn die Stadt Bad Kreuznach ist keine einsame Insel, sondern ein – noch dazu sehr großer und sehr wichtiger – Teil des Landkreises.

Die Abhängigkeiten sind wechselseitig: Was der eine tut oder lässt, bekommt der andere direkt oder indirekt zu spüren. So auch im Tourismus: Da wäre eher ein Sowohl-als-auch statt eines sturen Entweder-oder angebracht. Warum soll es nicht möglich sein, dass Bad Kreuznach – vielleicht sogar im Interesse des insgesamt noch deutlich zu kleinen Nahelandes – mit Rheinhessen und dem Mittelrhein anbandelt, ohne sich ganz von der Nahe abzuwenden. Wir wollen zumindest gute Freunde bleiben, sagt man in solchen Situationen im wirklichen Leben. Ganz ohne Bad Kreuznach wäre das Naheland auf Dauer nicht nur verlassen, sondern auch verloren. Daran kann auch die Kurstadt kein Interesse haben.

  • E-Mail an den Autor: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net
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