Eine wichtige Rolle für die Arbeit von Sabine Stoltefaut spielen Glaubenssätze. Solche Sätze können sein: „Du musst zuverlässig sein“; „Von nichts kommt nichts“; „Du musst bescheiden sein“. Wer gelernt hat, bescheiden zu sein, „würde sich nie einen kleinen roten Porsche gönnen“, nennt Stoltefaut ein Beispiel.
Glaubenssätze können uns im Alltag blockieren, so der Coach. Aber es gebe auch positive solcher Sätze wie „Du kannst alles schaffen, wenn du willst.“ Bei oberflächlichen Glaubenssätzen gehe es oft schnell, sie loszuwerden. Bei tiefen, die eigene Persönlichkeit betreffenden Sätzen, sei das schwieriger: Etwa, wenn jemand verinnerlicht hat: „Ich kann nichts.“
Zunächst einmal gehe es darum, sich die eigenen Glaubenssätze bewusst zu machen und zu schauen, bei welchen Alltagssituationen sie einen blockieren. Mit einem tiefen, positiven Gefühl, das von einer schönen Erinnerung herrühre, könne man sich einen neuen positiven Glaubenssatz schaffen. Doch nur ein neuer Satz helfe nicht weiter, man müsse auch in den Situationen, in denen der alte Satz einen behindert hat, neue Verhaltensweisen entwickeln.
Das sei ein Prozess, bei dem man sich selbst Anerkennung zollen solle, wenn das neue Verhalten klappt, „und sich belächeln, wenn man wieder ins Fettnäpfchen getreten ist“, sagt Stoltefaut. Doch auch ein Glaubenssatz, den man loswerden möchte, kann seine Stärke haben. Wessen Glaubenssatz es ist oder war, bescheiden zu sein, der habe auch gelernt, mit wenig zurechtzukommen. csa