Rhein-Lahn

Rhein-Lahn-Kreis: Am Krötenzaun kommt Tempo 30 nachts

Das Tempolimit am Krötenzaun ist eine gute Nachricht für die Amphibienfreunde aus der Region, die sich für die Rettung der Tiere (Foto: ein Erdkrötenpaar) einsetzen.  Foto: Andrea Brenner
Das Tempolimit am Krötenzaun ist eine gute Nachricht für die Amphibienfreunde aus der Region, die sich für die Rettung der Tiere ( Foto: ein Erdkrötenpaar) einsetzen. Foto: Andrea Brenner

Es hat Jahre gedauert und war ein schwerer Abwägungsprozess für die Behörden, da unterschiedlichste Interessen zu berücksichtigen sind. Letztlich ist die Entscheidung nun aber doch zugunsten der Amphibien und der ehrenamtlichen Amphibienschützer ausgefallen: Zum Schutz von Tier und Mensch wird an den Krötenzäunen in den Nachtstunden Tempo 30 eingeführt.

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Die Belange des Arten- und Biotopschutzes gegenüber dem Anspruch der Verkehrsteilnehmer auf Gemeingebrauch der Straße sind als vorrangig zu betrachten. Dies gilt im Rhein-Lahn-Kreis. Die entsprechenden Beschilderungen sollen baldmöglichst umgesetzt werden. Erste Schilder stehen allerdings bereits.

Die Ehrenamtlichen am Krötenzaun sind erleichtert. „Das ist ein Meilenstein!“, freut sich auch Andrea Brenner von der Bürgerinitiative Amphibienschutz Rhein-Lahn. „Wir sind sehr froh und möchten uns ganz herzlich bei der Kreisverwaltung und beim Landesbetrieb Mobilität bedanken! Diese Entscheidung ist zeitgemäß und vor allem die richtige. Eine Entscheidung für Rücksichtnahme und Achtung vor dem Leben.

Das Tempolimit bedeutet zwar ein paar Sekunden mehr Zeitaufwand für die Autofahrer, aber diese Augenblicke schon können für viele Amphibien lebensrettend sein und auch das Unfallrisiko der Ehrenamtlichen deutlich reduzieren. Wenn der sinnlose Tod auf der Straße besser eingedämmt werden kann, ist das eine hilfreiche Unterstützung für den Fortbestand der Arten. Die Bestände sind in den letzten Jahren immer weiter geschrumpft, sodass dem Leben jedes einzelnen Tieres eine besondere Bedeutung beizumessen ist. Vor allem Grasfrösche sind immer seltener zu finden und mancherorts sogar fast vollständig verschwunden.“

Die aktuelle Amphibiensaison im Rhein-Lahn-Kreis ergibt zum Glück bisher ein recht erfreuliches Bild: „Am Krötenzaun Allendorf/Katzenelnbogen hatten wir mehrere Tage in Folge jeweils mehr als 300 Erdkröten. Da die Amphibienwanderung wetterabhängig und in Schüben verläuft, ist aber erst zu Saisonende klar, wie es mit den örtlichen Populationen wirklich aussieht.“ Die Weichen für eine bessere Zukunft der Amphibien im Rhein-Lahn-Kreis seien dank Kreis und LBM nun aber gestellt.

Wer am Krötenzaun mithelfen möchte, ist auch jetzt noch in der laufenden Saison herzlich willkommen. Das Mindestalter beträgt 15 Jahre. red

Kontakt zur Bürgerinitiative: kroeteln@vivariaa.de, Telefon/WhatsApp 0176/960.814 45. Um die Tiere Interessierten näherzubringen und um für mehr Rücksicht auf die Amphibien im Straßenverkehr zu werben, stellen die Amphibienfreunde nun auch eine Collage der Amphibien aus der Region bereit unter http://kroeteln.vivariaa.de