Limburg

Heilkräutergarten in Limburg: Ein verstecktes Kleinod

Blick auf den Heilkräutergarten der Stadt Limburg.
Blick auf den Heilkräutergarten der Stadt Limburg. Foto: Stadt Limburg/Kesper-Süß

Über den sonnigen und warmen Tag verteilt waren dann doch einige Gäste zum Tag der offenen Tür des Heilkräutergartens gekommen. Bereits seit 20 Jahren hegt und pflegt die Stadtgärtnerei Limburg – hauptsächlich Christiane Henrich – mit viel Leidenschaft für Kräuter aller Art das Kleinod in Blumenrod.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Ein bisschen versteckt liegt er, der Heilkräutergarten der Stadt. In Blumenrod hinter der Seniorenresidenz im Sigi-Wolf-Park; umgeben mit einem Holzzaun sind Steinbeete zu sehen mit unterschiedlichen Pflanzen. Manche sind bekannt und in vielen Hausgärten zu finden wie Thymian, Rosmarin, Liebstöckel. Andere wandern andernorts als „Unkraut“ in den Biomüll, weil die Wirkung als Heilkraut nicht geläufig ist. „Erst heute hat ein Kollege zu mir gesagt, dass es das erste Mal sei, dass er Brennnessel gieße“, sagt Christiane Henrich, Stadtgärtnerin im Heilkräutergarten der Stadt.

Ähnlich verhält es sich mit Giersch. Christiane Henrich, die sich mit all den Pflanzen im Kräutergarten auskennt, hat daraus eine Gierschlimonade hergestellt. Das Gemisch aus Apfelsaft und Giersch schmeckt überraschend gut und leicht bitter. Giersch soll den Appetit und die Verdauung anregen und wirkt entzündungshemmend.

Gesunde Alternativen zu Süßigkeiten

Neben Getränken aus verschiedenen Kräutern, leckeren Salaten mit ausgefallenen Kräuterzugaben und einigem mehr gab es auch etwas Süßes wie gebackenes Holunderküchle und Wiesen-After-Eight. Das ist Gundermann in Schokolade getunkt und die gesunde Alternative zur Süßigkeit. Denn die heimische Wildstaude ist reich an Kalium, Kieselsäure und Vitamin C und besitzt eine entzündungshemmende, schleimlösende und Stoffwechsel fördernde Wirkung.

Jedes Jahr gibt es von April bis September einmal im Monat thematische Kräutergartenführungen, an denen im Schnitt bis zu 15 Personen teilnehmen. Das Publikum sei oftmals bunt durchmischt, weiß Henrich zu berichten. Mittlerweile begeistern sich wieder jüngere Generationen für das Thema Heilkräuter und deren Wirksamkeit bei Krankheiten oder vorbeugende Wirkung.

Kinder erkunden Kräuter mit allen Sinnen

Vor Corona gab es oft Kindergarten- und Schulgruppen, die den Heilkräutergarten besucht haben. „Die Kinder haben die Kräuter mit allen Sinnen erkundet. Das hat sich leider bisher nicht wieder eingestellt“, erklärt Henrich. Dabei gibt es seit Kurzem einen kleinen Obstgarten hinter dem Kräutergarten mit Beeren wie Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren. Aber auch eine Mispel, die aus Bauerngärten früher nicht wegzudenken war und mittlerweile wieder beliebter wird.

Der Heilkräutergarten war 2003 aus dem Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ hervorgegangen. Ziel des Wettbewerbs war es, Wohn- und Arbeitsumfeld zu verbessern und mehr Lebensqualität für die Bewohner in den Städten und Gemeinden zu schaffen. Im Zuge des Wettbewerbs wurden die 16 Hochbeete mit diversen Kräutern errichtet. Im Laufe der Zeit kam das von einer ehemaligen Stadtmitarbeiterin gespendete Gartenhaus hinzu. Vor einigen Jahren wurde die 100 Quadratmeter große Fläche um weitere 75 Quadratmeter erweitert, auf der gestiftete Obstbäume wachsen. red

Informationen und Öffnungszeiten: www.limburg.de/ Heilkraeutergarten