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Nastätten

Bauen und Planen zum Jahresende: Nastätten macht sich fein und fit für die Zukunft

Von Bettina Tollkamp-Bretz
Ein paarmal wurde die Stimmung im „harmoniebedürftigen“ Stadtrat im Nastätter Bürgerhaus doch noch krabetzig: In seiner Stellungnahme zur Erweiterung des Montabaurer Fashion Outlets (FOC) sagte Marco Ludwig, „als geplagter Bürgermeister eines Mittelzentrums mit dem Anspruch Wohnen-Leben-Arbeiten-Erholen“ könne er das nur ablehnen. „Wir haben jetzt dieses FOC, okay, damit müssen wir leben. Aber noch größer wollen wir es nicht. Falls Geschäfte den Wunsch haben, ins FOC zu gehen: Wir haben noch Platz in unserem Gewerbegebiet.“
Ein paarmal wurde die Stimmung im „harmoniebedürftigen“ Stadtrat im Nastätter Bürgerhaus doch noch krabetzig: In seiner Stellungnahme zur Erweiterung des Montabaurer Fashion Outlets (FOC) sagte Marco Ludwig, „als geplagter Bürgermeister eines Mittelzentrums mit dem Anspruch Wohnen-Leben-Arbeiten-Erholen“ könne er das nur ablehnen. „Wir haben jetzt dieses FOC, okay, damit müssen wir leben. Aber noch größer wollen wir es nicht. Falls Geschäfte den Wunsch haben, ins FOC zu gehen: Wir haben noch Platz in unserem Gewerbegebiet.“ Foto: Stadt Nastätten

Es schien ganz so, als wollte Nastättens Stadtchef Marco Ludwig in der letzten Ratssitzung noch mal so richtig aufräumen vor dem Jahresende: 18 Punkte standen allein im öffentlichen Teil auf der Tagesordnung – und die waren nicht allesamt einfach mal so abzunicken.

Lesezeit: 4 Minuten
Neben der Aussprache und Beratung zum geplanten Radweg Nastätten-Vogtei, der letzthin für Diskussionen gesorgt hatte, ging es auch um die Erhöhung der Realsteuerhebesätze und - mal etwas Erfreuliches - um den Beschluss, für die nächsten Jahrzehnte ein klimaangepasstes Waldmanagement im Nastätter Wald zu betreiben und das mit einer schönen Summe vom Bund ...
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Steuern in Nastätten steigen '23: Stadtrat beschloss höhere Hebesätze „unter Protest“

Nastätten. Eine von den unangenehmen Entscheidungen, die der Stadtrat von Nastätten in der letzten Sitzung des Jahres fällen musste, war die Anpassung der Realsteuerhebesätze ab dem Jahr 2023. Und Anpassung bedeutet in diesem Fall: Anhebung.

Aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes RLP wird ab 2023 die Ermittlung der Steuerkraftzahlen der Kommunen neu geregelt. Dabei wird bei den Realsteuern die jeweilige Grundzahl mit einem einheitlichen Nivellierungssatz multipliziert. Die Höhe der Nivellierungssätze orientiert sich künftig am jeweiligen Bundesdurchschnitt. Sie betragen ab 2023 bei der Grundsteuer A (gilt für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke) 345 Prozent der Grundzahl, bei der Grundsteuer B (für gewerbliche und private Grundstücke) 465 Prozent der Grundzahl und bei der Gewerbesteuer 380 Prozent der Grundzahl. Die Verwaltung empfahl, dies ebenso festzusetzen, da ansonsten bei der Berechnung der an Kreis und Verbandsgemeinde zu zahlenden Umlagen eine höhere Steuerkraft zugrunde gelegt wird, als sie tatsächlich vorhanden ist. Es müssten also Umlagen auf nicht erhobene Steuern gezahlt werden. Bürgermeister Marco Ludwig (SPD) fügte hinzu, dass auch Fördergelder nur fließen, wenn die Gemeinde vorher alle eigenen Einnahmemöglichkeiten ausgeschöpft hat. „Wenn man also Förderungen haben will, muss man diese Anpassungen vornehmen. Das tut man gerade zu dieser Zeit nicht gerne, aber es gibt keine Alternative.“ Auch Martin Gasteyer von der CDU stimmte dem zu: „Wir können es uns nicht leisten, Nein zu sagen, aber wir tun es nicht gerne.“ So beschloss der Stadtrat die Anhebung der Realsteuerhebesätze in der vorgeschlagenen Höhe einstimmig, aber „unter Protest“. to

„Warmer Regen“ aus dem Wald: Klimaanpassung wird gefördert

Nastätten. Zehn Jahre lang jährlich einen Zuschuss von 41.000 Euro bekommen und damit auch in Zukunft und Umwelt investieren: Erfreuliche Aussichten beschrieb der Nastätter Förster Andreas Meyer vor dem Stadtrat im Bürgerhaus.

Das Zauberwort für den warmen Geldregen, der gerade bei der schlimmen Situation im Wald hoch willkommen ist, lautet „klimaangepasstes Waldmanagement“. Dahinter verbergen sich zwölf Kriterien, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgegeben hat. An die muss sich halten, wer an Fördermittel kommen will. In Nastätten, wo Revierleiter Meyer seit langem darauf dringt, den Wald nach der Zertifizierung FSC zu managen, die bereits viele der geforderten Kriterien enthält, fällt das nicht schwer.

Beispiele: Bestandsverjüngung und Waldentwicklung sollen auf natürlichem Weg erfolgen, die klimaresiliente, heimische Baumartenvielfalt soll erhalten werden, auf Kahlschläge wird verzichtet, zehn Prozent der Totholzmasse bleibt liegen, fünf Habitatbäume (Horst- und Höhlenbäume für Waldtiere und -vögel) sollen pro Hektar stehen bleiben. Besonders wichtig: Auf fünf Prozent der Fläche darf sich der Wald ungenutzt 20 Jahre lang natürlich entwickeln.

Der Rat stimmte einstimmig zu und damit auch den Worten von Förster Meyer: „Nicht nur das Fördergeld wird uns gut tun, sondern auch die Einhaltung dieser Kriterien dem Wald.“ to

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems
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