Die Brückenhäuser sind längst die Wahrzeichen Bad Kreuznachs. Zur Zeit ihrer Erbauung war das nicht absehbar. Damals bebaute man Brücken nur im äußersten Notfall, wenn es kaum noch ausreichenden Platz innerhalb der Stadt gab.
Das Brückenhaus mit der Hausnummer 96 wurde 1612 für den aus Otterberg stammenden Krämer Tobias Hilger erbaut, exakt auf dem Brückenpfeiler des Mühlenteichs. Im Pfeiler selbst ist eine heute noch begehbare Schießkammer angelegt. Die rückseitig überstehende Grundfläche wird von eisernen Knaggen gestützt – eines der prägenden Merkmälern des Hauses.
Das Nachbarhaus mit der Nummer 94 ist drei Jahre älter. Es wurde 1609 für den Kramer Nikolaus Cartner errichtet. Die in der Fassade eingefügte Schwedenkugel ist wohl sein bekanntestes Detail, die bärtigen Wächterköpfe aus Holz auf den Konsolen des rechten Fensters ein weiteres. Auch hier sind die Knaggen – zum Teil aber aus Holz – auf der Rückseite sichtbar. Beide Häuser könnten allerdings auch schon um 1480 erbaut worden sein. Darüber wird derzeit noch geforscht. ri