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Cochem-Zell

Arbeiten in Corona-Zeiten: Erfahrungen aus dem Alltag einer Kassiererin

Von Petra Mix
Sonja Steffens-Mertes und ihre Kollegin Monika Jung (im Hintergrund) gehören zu den Menschen, die den Laden zurzeit am Laufen halten.
Sonja Steffens-Mertes und ihre Kollegin Monika Jung (im Hintergrund) gehören zu den Menschen, die den Laden zurzeit am Laufen halten. Foto: Inge Faust

Eine Plexiglasscheibe, etliche Schilder mit der Aufschrift „Abstand halten“, entsprechende Klebemarkierungen auf dem Fußboden, Hinweise zur Kartenzahlung und Handschuhe zum Schutz. Zwei Paar sogar, wird Sonja Steffens-Mertes später erzählen.

Lesezeit: 3 Minuten
Die 47-Jährige sitzt beim Globus-Markt in Zell an der Kasse und arbeitet auch an der Kundeninformation. Und sie gibt zu: „Ich habe jetzt immer ein etwas mulmiges Gefühl dabei.“ In Zeiten wie diesen kein Wunder: Die Corona-Pandemie hat alle und alles im Griff, legt das Land fast komplett lahm. Ausnahmesituation. ...
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Einkaufsmärkte schützen Mitarbeiter und Kunden

Cochem-Zell. Wie es wohl ist, in einer Zeit arbeiten gehen zu müssen, in der der Rest des Landes entweder im Homeoffice arbeitet oder sich in Quarantäne befindet? Der Arbeitstag von Supermarktmitarbeitern, vor allem der Kassiererinnen ist zurzeit anders. Wie die RZ bereits berichtete, herrschen in vielen Supermärkten Ausnahmezustände, vor allem wegen der Hamsterkäufe. Supermärkte und Drogerien wie Aldi, Rewe, Rossmann und dm antworten nach Anfrage der RZ darauf, wie sie ihre Helden des Alltags vor weiteren Infektionen schützen möchten.

Die Presseabteilung von Rossmann spricht von einer Lage, die man im Unternehmen sehr ernst nehme. Besonders geachtet wird dort auf das Personal in der Risikogruppe. Jedem Filialmitarbeiter werden zudem Schutzhandschuhe sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt, so Kim Güttler, Referentin für Unternehmenskommunikation bei Rossmann. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist nach Meinung der Verantwortlichen bei Rossmann nur für erkrankte Personen sinnvoll und wichtig. Auch hier appelliert man an den Gemeinschaftssinn der Kunden.

Die Pressesprecherin der Rewe-Group, Kristina Schütz, macht deutlich, dass man sich der Belastung der Mitarbeiter in den Märkten, Lagern und Zentralen durchaus bewusst ist. Sie arbeiteten seit Wochen an der Belastungsgrenze und sorgten mit ihrer Leistung für das nötige Vertrauen in der Mehrheit der Bevölkerung, so Schütz. Auch bei Rewe halte man an den durch das Robert-Koch-Institut (RKI) kommunizierten Maßnahmen fest. Dazu gehören die korrekte Husten- und Nies-Etikette, eine gute Händehygiene und das Abstandhalten zu anderen Personen. Zusätzlich plane man in den Märkten von Rewe und Penny, sukzessive durchsichtige Schutzscheiben im Kassenbereich zu installieren, um die Mitarbeiter präventiv zu schützen.

Die Antwort der Pressestelle bei Aldi Süd klingt ähnlich. „Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden haben oberste Priorität“, betont Tobias Neuhaus. Wie bei Rewe, werden auch in den Aldi Filialen gleichermaßen Plexiglasscheiben an den Kassen installiert. Hygiene- und Abstandsregeln gelten selbstverständlich in allen Märkten. Darunter fällt auch die Bitte an die Kunden, vornehmlich mit EC-Karte und kontaktlos zu bezahlen. In Zukunft sollen neben Mitteilungen auf den Social-Media-Kanälen auch Hinweise auf dem Boden auf die wichtigen Abstandsregeln aufmerksam. Tobias Neuhaus weist auch darauf hin, wie wichtig Ruhephasen für die ohnehin schon ausgelasteten Mitarbeiter. „Aus diesem Grund plant Aldi Süd derzeit keine Verlängerung der Öffnungszeiten sowie auch keinen Sonntagsverkauf. Es ist auch im Interesse unserer Kunden, dass unsere Mitarbeiter gesund und fit bleiben, um ihren wichtigen Versorgungsauftrag erfüllen zu können.“

Christian Harms, Geschäftsführer und Verantwortlicher für das Ressort Mitarbeiter bei der Drogeriemarktkette dm, teilt auf RZ-Anfrage hin mit, dass man die Gesundheit der Mitarbeiter im Blick habe. Dabei orientiere man sich an den Empfehlungen des RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dies bedeute konkret: eine gute Handhygiene durch gründliches Händewaschen und zusätzliches Desinfizieren der Hände und ein Mindestabstand von 1,5 Metern unter den Kunden und zwischen Kunden und Mitarbeitern, so Harms. Zudem bittet man die Kunden, „keine zuvor getesteten Produkte wieder in das Regal zu stellen sowie nach Möglichkeit bargeldlos zu bezahlen“. Darüber hinaus wird beispielsweise der Kassenbereich mehrmals täglich gereinigt und desinfiziert. Doch wie soll das gestiegene Arbeitspensum in Zukunft bewältigt werden? Harms betont: „Die dm-Teams unterstützen sich nach Kräften untereinander. Neueinstellungen sind eine weitere Option, um unsere Kunden zu versorgen. Zudem stehen wir im Austausch mit Unternehmen, die ihre Verkaufsstellen aufgrund behördlicher Auflagen schließen müssen und mit denen wir gemeinsam die vor Herausforderungen stemmen möchten.“

Chiara Caspari

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