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Koblenz

Wegen Partyexzessen: Biergartenkonzept auf dem Koblenzer Münzplatz wartet auf Okay

Von Katrin Steinert
Der Münzplatz in der Koblenzer Altstadt tagsüber: Abends und nachts geht es hier bisweilen recht laut und vermüllt zu.   Foto: Reinhard Kallenbach
Der Münzplatz in der Koblenzer Altstadt tagsüber: Abends und nachts geht es hier bisweilen recht laut und vermüllt zu. Foto: Reinhard Kallenbach

Nach teils chaotischen Abenden auf dem Münzplatz in der Altstadt und einem von der Stadt verhängten Alkohol- und Verweilverbot für die gesamte Innenstadt haben sich Münzplatz-Gastronomen bei unserer Redaktion gemeldet. Sie hätten schon vor Monaten eine kreative Lösung für den Münzplatz angedacht und pünktlich zur Außensaison starten wollen: einen Biergarten auf der Spiegelfläche. Ihr Ziel: Damit sollen die Abende auf dem Münzplatz in geordnetere Bahnen gelenkt werden.

Lesezeit: 3 Minuten
Doch bislang hat die Stadt kein grünes Licht für das Konzept gegeben. Und die Gastronomen stecken mitten im Alltagsgeschäft, das wenig Spielraum für andere Dinge lässt – weswegen sie sich schon im März mit ihrer Idee an die Stadt wandten. Mit dem Erlass der Verbote erntete die Stadt neben Zustimmung viel ...
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Kommentar von Jan Lindner zur Münzplatz-Debatte

Ein Biergarten ist einen Versuch wert – unbedingt

Ein großer, von mehreren Gastronomen gemeinsam bespielter Biergarten auf dem Münzplatz? Ja, bitte, einen Versuch ist es unbedingt wert. Nach sehr anstrengenden, einschränkenden und schicksalhaften Corona-Monaten sind Kreativität, Abwechslung und Flexibilität gefragt. Wer, wie mehrere Münzplatz-Gastronomen, eine solche Lösung anbietet, sollte gehört und die Umsetzung eines solchen Vorschlags möglichst schnell geprüft werden. Selbstverständlich sind die gängigen Vorgaben wie ausreichend Platz für Rettungswege et cetera einzuhalten.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die nächtliche Situation am Münzplatz inmitten einer belebten und beliebten Altstadt nicht neu ist mit Lärm, Müll, Verschmutzung und bisweilen auch körperlichen Auseinandersetzungen. Sie gab es schon lange vor Corona. Das wissen alle Beteiligten: die Stadt, die Anwohner, die Gastronomen, die Besucher. Es hätte also viel früher etwas passieren können, ja, müssen.

Allerdings, das ist absehbar, wird ein großer Biergarten womöglich für mehr Ordnung und Sitte sorgen. Er wird aber nicht dazu führen, dass auf dem Münzplatz künftig abends und nachts – besonders im Sommer – völlige Leere, Sauberkeit und Stille herrschen. Wenn abends die Sperrstunde der Außengastronomie greift, werden nicht alle den Platz schlagartig verlassen. Und das kann und darf man den oft jungen Leuten zurecht nicht dauerhaft vorschreiben. Wie so oft, sind hier gegenseitiges Verständnis und Entgegenkommen gefragt: bei Münzplatz-Anwohnern und Münzplatz-Besuchern.

E-Mail: jan.lindner@rhein-zeitung.net

Beliebter Treffpunkt für junge Leute

Der Münzplatz ist bei jungen Menschen als Treffpunkt zum Feiern sehr beliebt, und seit Jahren ärgern sich deshalb vor allem die Anwohner über Lärm und Müll durch die nächtlichen Zusammenkünfte.

In der Pandemie ist der Platz noch einmal besonders zum Problemspot geworden: Betrunkene junge Menschen treffen sich dort in Massen, wenn Bars und Clubs geschlossen sind, und halten sich zumeist nicht an die Corona-Schutzmaßnahmen wie Abstand und Maske tragen. Im Vorjahr gab es deshalb verstärkte Kontrollen und zeitweise ein Glasverbot.
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Wird die Allgemeinverfügung verlängert?

Vor gut einer Woche hatte die Stadt Koblenz eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Verweilen und den Konsum von Alkohol im kompletten Bereich der Alt- und Innenstadt einschließlich der Flussufer von 22 bis 5 Uhr untersagt.

Diese Anordnung gilt bis Sonntag, 13. Juni, und über die weitere Entwicklung macht die Stadt derzeit keine Aussage: „Wir wollen das nächste Wochenende abwarten und dann die Erfahrungen auswerten und entscheiden, wie es weitergeht“, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak auf Anfrage der RZ.
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