Liga des beständigen Erfolgs

Zufrieden
Liga-Präsident Reinhard Rauball freut sich auf die neue Saison der Fußball-Bundesliga, die er als «Premiumprodukt» sieht. Foto: DPA

Als sich am Freitagabend mit dem Duell zwischen Meister Borussia Dortmund und dem Hamburger SV der Vorhang zur 49. Bundesliga-Saison hob, begann das „Premiumprodukt“ erneut die Massen zu faszinieren und in die Stadien zu locken. 12,882 Millionen Fans kamen in der vergangenen Spielzeit – ein Rekord, mitverursacht auch durch Stars wie den Schalker Raul oder Rückkehrer Michael Ballack.

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Als sich am Freitagabend mit dem Duell zwischen Meister Borussia Dortmund und dem Hamburger SV der Vorhang zur 49. Bundesliga-Saison hob, begann das „Premiumprodukt“ erneut die Massen zu faszinieren und in die Stadien zu locken. 12,882 Millionen Fans kamen in der vergangenen Spielzeit – ein Rekord, mitverursacht auch durch Stars wie den Schalker Raul oder Rückkehrer Michael Ballack.
In der Gunst der Anhänger ist die Eliteklasse höher angesiedelt als je zuvor. Der Dauerkartenverkauf (siehe Artikel rechts) spricht eine deutliche Sprache. Es besteht kaum ein Zweifel: Vor der EM 2012 in Polen und der Ukraine wird die Liga wohl einen neuerlichen Boom erleben.

„Spannend wie keine andere Topliga in Europa“ – dieses Prädikat verleiht Liga-Präsident Reinhard Rauball dem 18er-Klub mit Neuling FC Augsburg, der als 51. Verein Aufnahme in die Bundesligageschichte fand. Die Schwaben gehen das Wagnis mit Aufstiegscoach Jos Luhukay an; nur fünf Vereine starten mit neuen Verantwortlichen: Bayer Leverkusen mit Robin Dutt, Rekord-Titelträger Bayern München mit Rückkehrer Jupp Heynckes, der SC Freiburg mit Marcus Sorg, der 1. FC Köln mit dem Norweger Stale Solbakken und 1899 Hoffenheim mit Holger Stanislawski.

Auf dem Transfermarkt herrschte mehr Bewegung als zum vergleichbaren Zeitpunkt 2010. Damals investierten die 18 Vereine rund 86,8 Millionen Euro in neue Spieler, diesmal sind es schon weit vor dem Ende der Transferperiode am 31. August mehr als 132 Millionen Euro – bei Einnahmen von etwa 101,75 Millionen Euro. Die Zahlen täuschen allerdings. Allein Bayern München ging für rund 44 Millionen Euro auf Einkaufstour, um sich den Titel zurückzuholen. Andere Klubs sind zurückhaltender, die Hälfte der Vereine weist bislang einen Transferüberschuss aus.

Die Klubs sind zunehmend bestrebt, vernünftiger zu wirtschaften – und setzen dabei konsequenterweise auf jüngere Spieler. Rund 15 Prozent des Ligapersonals waren in der vergangenen Spielzeit jünger als 21 Jahre. Das sind immerhin doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Junge, hungrige Spieler einkaufen, sie gut ausbilden, im Verein groß werden lassen, um sie dann womöglich mit viel Gewinn zu verkaufen, diese Form der Transferpolitik gewinnt immer mehr Anhänger.

Bei Titelträger Dortmund hat sich die Definition des Erfolgs laut Trainer Jürgen Klopp nicht verändert. Ein internationaler Startplatz ist das Ziel. „Wir werden der erste Meister in der Geschichte sein, der in die nächste Saison als Herausforderer geht“, so der Trainer. Favorit sind für ihn „die Bayern“. Klopps Prämisse: Wer so viel investiert, muss die Schale holen.

Wenig war in den vergangenen fünf Spielzeiten so beständig wie der Wechsel: Zwischen 2007 (VfB Stuttgart), 2008 (Bayern München), 2009 (VfL Wolfsburg), 2010 (Bayern München) und 2011 (Borussia Dortmund) gab es vier unterschiedliche Meister. Länger war diese Liste nur zwischen 1964 (1. FC Köln) und 1970 (Borussia Mönchengladbach), als der Titel an sieben unterschiedliche Klubs ging.

Im Übrigen wartet die Spielzeit mit einer Neuheit auf: Auch der Tabellendritte wird sich direkt für die Champions League qualifizieren, der Vierte geht in die Qualifikation. Ein Umstand, der den Konkurrenzkampf im oberen Drittel sicher noch verschärfen wird.