Berlin

Hintergrund: Preise steigen unvermeidlich

Steigende Preise sehen die Deutschen nicht gern. Dennoch ist ein gewisses Maß an Inflation unvermeidbar. Ein Überblick:

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Was bedeutet Inflation?

Inflation steht für Geldentwertung. Der Verbraucher kann für sein Geld weniger erwerben, die Kaufkraft der Ersparnisse geht ebenfalls zurück. Die Inflation entwertet aber auch Schulden. Vor allem hoch verschuldeten Staaten kommt die Geldentwertung deshalb gar nicht ungelegen. Inflation herrscht aber nur, wenn die Preise längere Zeit auf breiter Front steigen.

Wie wird die Inflation berechnet?

Gemessen wird die Teuerung mit einem statistischen „Warenkorb“, der gängige Produkte und Dienstleistungen enthält, darunter die Ausgaben für Benzin, Miete und Lebensmittel. Der Preis-Index wird jeden Monat vom Statistischen Bundesamt berechnet. Die jährliche Veränderung ergibt die Inflations- oder Teuerungsrate.

Muss das Ziel eine Inflation von null Prozent sein?

Nein, sagt Michal Frenkel, Rektor der WHU in Vallendar. In der Marktwirtschaft sei eine leichte Teuerung notwendig. „Nur so können die Signale richtig abgelesen werden: Was ist knapper geworden, was ist wertvoller geworden.“ So strebt auch die Europäische Zentralbank (EZB) eine Inflation von knapp zwei Prozent an.

Was lässt sich gegen Inflation tun?

Die Währungshüter bei der EZB könnten den Leitzins von derzeit nur 1,0 Prozent erhöhen. Extrem hoch verschuldete Euro-Länder bekämen dann Probleme, weil sie noch mehr Zinsen bezahlen müssten. Dennoch sagt Frenkel: „Die Zinswende wird kommen, ganz sicher. Aber bestimmt in Mini-Schritten.“