Kommentar: Keine Angst vor gefühlter Inflation

Jörg Hilpert zu steigenden Preisen

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Jörg Hilpert zu steigenden Preisen

Sie ist wieder da, die Inflation – als „gefühlter“ Preisanstieg, wie Ökonomen sagen. Denn aus den Zahlen der Statistiker lässt sich bisher nichts Schlimmes herauslesen:

Der Preisanstieg in der Euro-Zone ist zuletzt zwar etwas über die Zielmarke von zwei Prozent geklettert, aber die EZB hat alle Möglichkeiten, ihn im Zaum zu halten. Sie kann die Leitzinsen, derzeit auf Rekordtief, erhöhen. Oder einen Teil der üppigen Liquidität wieder aufsaugen, mit der sie im Kampf gegen die Krise den Markt überschwemmt hat.

Doch es bleibt das Gefühl, dass alles viel teurer geworden ist.

In der Tat: An der Tankstelle reibt sich so mancher die Augen, beim Griff ins Gemüseregal staunt er auch. Ja, die Preise steigen – aber nicht alle. Sondern vor allem die, die einem täglich ins Auge fallen. Das prägt sich viel besser ein als etwa die Tatsache, dass Unterhaltungselektronik gemessen an der Leistungsfähigkeit billiger wird. Rufen wir uns dies ins Bewusstsein – damit aus dem Teuerungsgefühl keine Inflationsangst wird, die womöglich zu unbedachtem Handeln verleitet.

E-Mail an den Autor: joerg.hilpert@rhein-zeitung.net