Die Post kann ihren Streetscooter in Großserie herstellen

Die Deutsche Post hat eine wichtige Hürde für die Produktion ihres Elektrolieferwagens Streetscooter Work in großer Stückzahl genommen. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat ihr die nötige Typengenehmigung für Großserien erteilt. Diese bezieht sich auch auf das EU-Ausland inklusive der Schweiz und Norwegen.

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Die Genehmigung bestätigt, dass strenge Produktionsstandards auch bei Mengen von vielen Tausend Fahrzeugen eingehalten werden.

Nicht nur Postauto: Den Streetscooter aus Aachen können mittlerweile auch andere Kunden neben Auftraggeber DHL erwerben.

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Forstwirt Ingo Frank steht in Emmelshausen vor einem Elektrotransporter vom Typ Streetscooter Work.

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Der neueste Prototyp aus Aachen ist ein ausgewachsener LKW: Der elektrische „LiVe1“ auf Basis der N-Serie von Isuzu, den ein Forschungsverbund aus RWTH und Wirtschaft entwickelt hat. Partner bei der Entwicklung des 7, 5 Tonners ist unter anderem die Tochter der Deutschen Post Streetscooter.

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Der Work ist das Einstiegsmodell der Streetscooter-Flotte. Der größere Work XL, den die Post-Tochter Streetscooter GmbH gemeinsam mit dem Autohersteller Ford in dessen Kölner Werk baut, besitzt die Großseriengenehmigung bereits. Insgesamt verfügt das Unternehmen zurzeit über eine Produktionskapazität von bis zu 20.000 Fahrzeugen im Jahr.

Die Streetscooter gehen auf eine Forschungsinitiative der RWTH Aachen im Jahr 2010 zurück. Hier wurden auch die ersten 70 Paketautos für die Deutsche Post gebaut. Diese kaufte das Unternehmen vier Jahre später komplett auf, weil ihr die Automobilindustrie kein passendes Elektrofahrzeug anbieten konnte.

Die Streetscooter GmbH beschäftigt in Aachen und Düren mehr als 500 Mitarbeiter. Langfristig soll die gesamte Post-Flotte von etwa 70.000 Fahrzeugen durch Elektroautos ersetzt werden. Die Fahrzeuge werden aber auch frei verkauft: „Wir bekommen viele Anfragen und konkrete Bestellungen aus dem Ausland. Jetzt können wir gerade große Aufträge noch besser und schneller bedienen“, sagte Geschäftsführer Achim Kampker.    Jochen Magnus