Mainz und Ludwigshafen sind die beiden rheinland-pfälzischen Städte, in denen der Grenzwert für Stickstoffdioxid seit Jahren überschritten wird. In Deutschland sind es exakt 65 Kommunen. Während die Werte in Ludwigshafen zwischen den erlaubten 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und rund 50 Mikrogramm schwanken, lag Mainz in der Spitze sogar bei mehr als 60 Mikrogramm (2009 und 2010). In Koblenz hat sich die Situation im Jahr 2017 entspannt. Die Messstationen am Friedrich-Ebert-Ring und in der Hohenfelder Straße schräg gegenüber vom Löhr-Center bestätigten, dass die Luftqualität zwischen Rhein und Mosel den Ansprüchen der europäischen Richtlinie genügt.
Am Löhr-Center sind die Werte deutlich höher als am Friedrich-Ebert-Ring. Im Jahresmittel für 2017 lagen sie dort genau beim Grenzwert von 40 Mikrogram pro Kubikmeter, in den zehn Jahren davor immer darüber, teils deutlich. Am Friedrich-Ebert-Ring hingegen lag das Jahresmittel 2017 bei 34 Mikrogramm.
Wegen der überschrittenen Messwerte in Mainz hat das Verwaltungsgericht nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe der Stadt aufgetragen, dass bis zum 1. April 2019 ein neuer Luftreinhalteplan gültig sein muss. Falls der Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auch im Durchschnitt der ersten sechs Monate des kommenden Jahres nicht erreicht wird, muss die Stadt spätestens ab dem 1. September 2019 Verkehrsverbote für Dieselfahrzeuge umsetzen. Ein wichtiger Schritt, um das zu verhindern, ist die Umrüstung der Dieselbusse auf Elektroantrieb. Die Stadt hat außerdem noch nicht entschieden, ob sie gegen das Urteil Berufung einlegt. Im hessischen Limburg läuft ebenfalls ein Verfahren. Auch dort verklagt die Umwelthilfe die Stadt.
Ludwigshafen wird nun proaktiv, um ein ähnliches Szenario abzuwenden. Die pfälzische Stadt versucht, die Grenzwertüberschreitungen an einer Messstation mit einer geänderten Verkehrsführung in den Griff zu bekommen. Konkret wurde dort in der Heinigstraße unter anderem eine Autospur in einen Streifen für Radfahrer umgewandelt, zudem wird eine nicht so dicht bebaute Alternativstrecke für den Durchgangsverkehr ausgeschildert. Ob und wie wirksam die Maßnahme ist, dürfte sich aber erst in den kommenden Wochen zeigen. Die Stadt hofft nach eigenen Angaben auf eine kurzfristige Reduzierung der Schadstoffbelastung und möchte so Fahrverbote vermeiden.