Feinstaub-Forscher: Diesel-Fahrzeuge sind nur ein Teil des Problems
Vogel wird nun für seine Forschungen mit dem Adolf-Messer-Stiftungspreis ausgezeichnet, der im 25. Jahr seines Bestehens mit 50.000 Euro dotiert ist und am Montagabend überreicht werden sollte.
Ein Problem bei Feinstaub sei, dass die winzigen Partikel sehr schwer zu messen seien, erläuterte Vogel sein Forschungsgebiet. „Weil es kaum langfristige Messreihen gibt, können Epidemiologen die Gesundheitsgefährdung nur schwer einschätzen oder sinnvolle Grenzwerte festlegen“, sagte Vogel. Dennoch müsse über die Quellen und die chemische Zusammensetzung der Ultrafeinstaubpartikel geforscht werden. Vogels Arbeitsgruppe will eine experimentelle Methode entwickeln die 2019 in der Nähe des Frankfurter Flughafens zum Einsatz kommen soll.
Zu der Debatte um die Dieselfahrverbote hat Vogel eine klare Meinung: „Autos sind in der Stadt generell ein sehr schlechtes Verkehrsmittel. Und man weiß auch, dass in Bezug zum Ultrafeinstaub Benziner eigentlich die größeren Dreckschleudern sind als Diesel.“ Um der schlechten Luft Herr zu werden, müssten öffentliche Verkehrsmittel die bessere Alternative sein. „Meine persönliche Meinung ist, dass der ÖPNV kostenlos sein sollte.“
Der 1984 geborene Wissenschaftler studierte Chemie an der Universität Mainz. Nach seiner Promotion 2014 führten ihn Forschungsaufenthalte ans Kernforschungszentrum CERN bei Genf und an das Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz. Seit Januar 2018 arbeitet er am Institut für Atmosphärische Umweltanalytik an der Frankfurter Goethe-Universität.Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff gratulierte Vogel schon vorab: „Seine Forschung kann einen Beitrag leisten, dieses bedrohliche Phänomen besser zu verstehen und das Leben in den Städten dieser Welt gesünder zu machen.“ Auch Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) nannte Vogels Forschung „hochrelevant“. dpa