Klingelbach

Klingelbach „Helau“: Klimaaktivisten blockieren Elferratseinzug

Axel Zimmermann ist eine feste Größe der Klingelbacher Fastnacht.
Axel Zimmermann ist eine feste Größe der Klingelbacher Fastnacht. Foto: Marion Satony-Koch

„Klimakleber“ auch auf der Klingelbacher Kappensitzung? Während im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus alle gespannt auf den Einmarsch des Elferrates warteten, klebten sich Klimaaktivisten auf der Bühne fest, berichtet der Klingelbacher Karnevalsverein. Moderator und Sitzungspräsident Stefan Simon war darüber gar nicht erfreut. Erst die Gabe eines hochprozentigen Lösungsmittels bewegte die Gruppe zur Aufgabe und die Sitzung konnte beginnen.

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Für einen gelungenen Auftakt sorgte die elfköpfige Kindertanzgruppe Passion des TuS Niederneisen. Ihr Showtanz strotzte vor purer Lebensfreude und Spaß an Tanz, Rhythmus und Bewegung. Und als wäre das nicht schon Augenweide genug, setzte im Verlauf des Abends die Tanzgruppe La Boum (ebenfalls TuS Niederneisen) mit 13 Aktiven noch einen oben drauf.

Diese glänzten mit dem Tanz „Das Parfum“: Durch kreative Positionswechsel entstanden effektvolle Bühnenbilder. Dazu passte perfekt die Kostümierung mit dem Kölnischwasser Markenzeichen 4711, welches für vielfältige und facettenreiche Duftwelten steht. Mit lang anhaltendem Applaus wurde die überragende Darbietung honoriert.

„Sparmaßnahme im Altenheim“ und deren Folgen präsentierten vier rüstige Klingelbacher Narren auf der Bühne des Dorfgemeinschaftshauses.
„Sparmaßnahme im Altenheim“ und deren Folgen präsentierten vier rüstige Klingelbacher Narren auf der Bühne des Dorfgemeinschaftshauses.
Foto: Marion Satony-Koch

Publikumsliebling überzeugt erneut

Und darauf darf man sich immer freuen: Beiträge von Axel Zimmermann aus Klingelbach. Als Stimmungskanone und Publikumsliebling gilt er als sicheres Highlight bei jeder Klingelbacher Fastnacht. Ob als „Bestimmer“, der sein Publikum bei der Mitsinghymne „Immer, immer bist DU der Bestimmer“ voll im Griff hatte oder ob er sich mit seiner Frau Verena ein wortloses Kommunikationsmatch liefert, beim dem der Ausgang der Bestimmerrolle doch nicht so ganz klar ist.

Einig waren sich die beiden lediglich, wenn es darum ging, dass die Katzenelnbogener nach zögerlicher Entscheidung für die Glasfaserverlegung letztlich die Klingelbacher zeitlich überholt hatten. Und auch die Stadthalle können die Katzenelnbogener vollumfänglich nutzen, während in das Klingelbächer Dorfgemeinschaftshaus ein Kindergarten Einzug gehalten hat.

Mit dem ernsten Thema „Sparmaßnahmen im Altenheim“ löste die vierköpfige Senioren-Männergruppe erheiternden Jubel aus. Axel Zimmermann, Ingo Koch, Mathias Schmidt und Stefan Simon machten mit ihrem Beitrag auf die kommende Zeitenwende mit Materialknappheit, Personalmangel und fehlendem Pflegebudget aufmerksam.

Niemand anderes als Helga Müller-Balzan sprang in die Bresche, als es darum ging, die greisen, tütteligen Senioren in 15 Minuten sauber, frisch und bettfertig zu machen. Als Überraschung aus dem Klingelbächer Thornsgraben präsentierten sich schließlich noch drei „Klingelbächer Mädscher“ mit einer gelungenen Schlagerparodie auf die altbekannten Jakob Sisters. Die Girl-Group, vertreten durch Nicole Hennemann, Tanja Schmittel und Silvia Justi, holten sich mit Niklas Schmittel noch junge männliche Verstärkung aus Katzenelnbogen und zusammen mit ihr rockten sie die Bühne und standen im Nachgang für eine Autogrammstunde bereit.

Was sich „Opas im Park“ so alles erzählen können, wurde im Gastbeitrag aus Katzenelnbogen durch Gregor Kilian und Harald Schrinner wieder einmal aufgefrischt. Stilsicher und ohne Textvorlage wussten sie Allerlei über ihr Eheleben im Alter zu berichten.

Schlagerfinale schließt den Abend

In der Klingelbacher Fastnacht nicht mehr wegzudenken ist die Tanzgruppe „die Hupfdohls“, die mit Hilfe von sogenanntem Schwarzlicht einen Straußentanz aufführten: Die Strauße boten bei völlig abgedunkelter Kulisse einen Tanz mit langen staksigen Beinen und einen nicht enden wollenden langen Hals. Zu dem stimmungsvollen Queen-Rocksong „We will rock you“ stampfte, sang und tanzte das eigenwillige Federvieh meist um das richtige Taktgefühl bemüht. Zum Bedauern des Publikums konnte das Federvieh den Wunsch nach einer Zugabe leider nicht erfüllen. Es ist zu vermuten, dass die langen Hälse wieder einmal befeuchtet werden mussten.

Die Veranstaltung schloss mit einem Schlagerfinale durch den Altpräsidenten Wilhelm Simon. Mit fetzigen deutschen Schlagern leitete er über zu dem musikalischen Stimmungsmacher am Keyboard „Ralf Neumann“.Vorher versammelten sich jedoch noch einmal alle Beteiligten auf der Bühne und wurden mit Dank und lang anhaltendem Applaus für ihr Engagement bedacht.red