Laurenburg

Geophysikalisches Großprojekt: Neue Messstation an der Burg Laurenburg eingerichtet

Sie haben sich an der Installation eines Geofons an der Burg Laurenburg beteiligt (von rechts): Klaus Maxeiner (Freunde der Laurenburg), Dr. Claus Milkereit (GeoForschungszentrum Potsdam) und Matthias C. Schmidt (Freunde der Laurenburg/Weinbau an der Lahn).
Sie haben sich an der Installation eines Geofons an der Burg Laurenburg beteiligt (von rechts): Klaus Maxeiner (Freunde der Laurenburg), Dr. Claus Milkereit (GeoForschungszentrum Potsdam) und Matthias C. Schmidt (Freunde der Laurenburg/Weinbau an der Lahn). Foto: GFZ Potsdam

Seit etwa 60 Millionen Jahren gibt es Vulkanismus in der Eifel. Der letzte große Vulkanausbruch vor rund 13.000 Jahren ereignete sich am heutigen Laacher See bei Mendig. Obwohl das Ereignis so groß war, ist es bislang nicht gelungen, die Magmakammer dieses Vulkans mit seismischen Verfahren abzubilden und zu untersuchen. Dazu gibt es jetzt eine neue Messstation an der Burger Laurenburg.

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Unter Federführung des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) wollen Forschende den Untergrund um den Laacher See nun mit dem Projekt „Large-N“ sehr viel genauer als bisher möglich untersuchen. „Large-N“ steht für „großes N“, wobei „N“ in den Naturwissenschaften für die Anzahl steht – in diesem Fall eine große Anzahl an Messinstrumenten, Geofonen, die seismische Wellen im Untergrund aufzeichnen.

Dazu werden in einem Umkreis von 50 bis 70 Kilometer um den Laacher See 350 Instrumente für ein Jahr zur Messung unterirdischer Erschütterungen aufgestellt – auch an der Burg Laurenburg. Dabei steht die Burg seit über 900 Jahren in einer besonderen Beziehung zum Laacher See: an seinem Ufer wurde die Abtei Maria Laach erbaut. Deren Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1093 nennt an fünfter Stelle der Zeugenliste „Dudo Comes de Lurenburch“ – Dudo Herr der Laurenburg – die erste bekannte urkundliche Nennung der Burg.

Zudem erschufen circa 12.000 Jahre zuvor die nach dem Ausbruch des Vulkans ins Lahntal getriebenen und dort abgelagerten Sedimente beste geologische und mineralogische Bedingungen für den Anbau von Wein an der Lahn. Bereits im frühen Mittelalter führten auch an der Laurenburg (seit 1275) die artenreiche Bodenvielfalt und günstige klimatische Bedingungen zu wirtschaftlichem Erfolg. Bei Obernhof (seit 1370) und Weinähr (seit 1267) stehen heute noch Weinberge im Ertrag, die neben anderen Rebsorten auf dem mineralischen Schiefer vorwiegend mit Riesling und an Stellen mit abgelagertem Bims mit dem traditionellen Spätburgunder bestockt sind.

Die herausragenden Lahnweine werden bei Bundes- und Landesweinprämierungen immer wieder mit goldenen, silbernen und bronzenen Kammerpreismünzen ausgezeichnet. So schließt sich mit der Einbindung in das Messnetz des Großprojekts der Kreis einer offensichtlich untrennbaren geschichtlichen und geologischen Verbindung der Burg Laurenburg zum Lacher See. red

Einzelheiten zur Messkampagne des GFZ Potsdam finden sich unter https://www.gfz-potsdam. de/presse/meldungen/detailansicht/ wie-tief-schlaeft-der-eifel-vulkanismus. Einzelheiten zum Weinbau an der Lahn finden sich unter https://www.weinbau-an-der-lahn.de