Forstleute appellieren immer wieder an die Verantwortung der Waldbesucher und Anwohner. Denn der Großteil der Waldbrände sei menschengemacht.
Häufig seien offenes Feuer oder achtlos weggeworfene Zigarettenkippen die Ursache. Aber auch technische Ursachen wie Funken schlagende Geräte oder heiße Fahrzeugteile könnten Flächen- und Waldbrände auslösen.
Dass Appelle Wirkung haben können, zeige etwa der Erfolg einer Kampagne in Südostaustralien, berichtet Boppards Forstamtsleiter Axel Henke. Seit den 1980er-Jahren setze man im Forst verstärkt auf naturnahe Bewirtschaftung, was sich in einem mittlerweile höheren Laubholzanteil niederschlage. In Wäldern mit einem hohen Anteil an Laubbäumen sei die Waldbrandgefahr deutlich geringer.
Nadelbäume haben einen höheren Anteil an Harz und ätherischen Ölen und bilden zudem eine leicht brennbare Nadelhumusschicht auf dem Boden. So entstehen schnell hohe Temperaturen, sodass die Flammen schneller auf die Baumkronen übergreifen können.
Mit einem mehrstufigen Aufbau des Waldes sorge man für ein besseres Waldinnenklima, dass die Brandgefahr mindere. Kahlflächen sollten, so Henke, so schnell wie möglich wieder bewaldet werden. Zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft gehört es, vermehrt Totholz im Wald zu belassen. „Das kann natürlich auch Brennstoff sein, aber es ist wichtig für die Nährstoffversorgung, die der Wald braucht und tut viel für den Wasserrückhalt und die Biodiversität“, sagt Henke. Die Risiken von stehendem Totholz für Forstleute, aber im Falle eines Waldbrandes eben auch für Feuerwehrleute, dürfe man jedoch nicht unterschätzen. phl