Plus
Birkenfeld/Idar-Oberstein

Terminkollision: Marathon kommt der Intergem in die Quere

Von Kurt Knaudt
Die Intergem hat schon seit vielen Jahren ihren festen Platz im Veranstaltungskalender. Nicht nur Geschäftsführer Kai-Uwe Hille (3. von links) und Konrad Henn (2. von rechts), Vorsitzender des Messevereins (hier mit Wirtschaftsminister Volker Wissing bei der Eröffnung der Messe 2016), kritisieren, dass ausgerechnet auf dieses Wochenende das Laufereignis in Neubrücke gelegt wurde.  Foto: Hosser (Archiv)
Die Intergem hat schon seit vielen Jahren ihren festen Platz im Veranstaltungskalender. Nicht nur Geschäftsführer Kai-Uwe Hille (3. von links) und Konrad Henn (2. von rechts), Vorsitzender des Messevereins (hier mit Wirtschaftsminister Volker Wissing bei der Eröffnung der Messe 2016), kritisieren, dass ausgerechnet auf dieses Wochenende das Laufereignis in Neubrücke gelegt wurde. Foto: Hosser (Archiv)

Eine Terminkollision, die der Schmuck- und Edelsteinbranche übel aufstößt, schlug jetzt auch im Kreistag Wellen: Er könne nicht nachvollziehen, dass der „1. Deutsch-Chinesische Birkenfeld Oak International Marathon“ am selben Wochenende wie die von Samstag, 30. September, bis Dienstag, 3. Oktober, laufende Intergem stattfinden soll, kritisierte der ehemalige Idar-Obersteiner Oberbürgermeister Bruno Zimmer.

Lesezeit: 3 Minuten
Man habe der internationalen Fachmesse damit einen Bärendienst erwiesen. Weil die vorhandenen Beherbergungsmöglichkeiten im Kreisgebiet für zwei Großveranstaltungen bei weitem nicht ausreichen, empfahl Zimmer, „dass die Kreisverwaltung versucht, einen anderen Termin zu finden“. Das fordert auch der Messeverein, dessen Vorsitzender Konrad Henn von einer fahrlässigen und für die Intergem gefährlichen ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar: Noch schlimmer als der Fehler ist das Verhalten danach

Der Marathon in Neubrücke ist definitiv ein Gewinn für die Region. Zu der in Kooperation mit den chinesischen Partnern von der ICCN (International Commercial Center Neubrücke) GmbH auf die Beine gestellten Veranstaltung kann man den Initiatoren nur gratulieren.

Kurt Knaudt zu einem Fehler und den Folgen

Doch eine Sache ist dabei gründlich schiefgelaufen: Schlimm genug, dass bei der Terminierung offenbar niemand an die Intergem gedacht hat. Noch schlimmer aber ist das Verhalten, nachdem der peinliche Planungsfehler auffiel. Statt diesen wie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld zu bedauern, hieß es von Seiten der Kreisverwaltung unter anderem, dass man nicht auf jedes Event Rücksicht nehmen könne. Das wird noch getoppt durch die Anregung des Landrats, über eine Verlegung der Intergem nachzudenken. Das ist, um es zurückhaltend zu formulieren, zumindest unsensibel.

Die Terminkollision ist vor allem deswegen schlecht, weil jetzt ein großer Teil der mit dem Laufereignis verbundenen Einnahmen für die Gastronomen und Hoteliers wohl oder übel in andere Regionen fließt – das ist das Gegenteil von Wirtschaftsförderung. Auch wenn es bei der Veranstaltung vorrangig um Völkerverständigung gehen soll: Das kann nicht im Sinne der Veranstalter sein. Zudem bürdet man dem Intergem-Team jede Menge organisatorische Mehrarbeit auf.

Die Fachmesse, die seit Jahren an diesem Termin stattfindet, steht am Scheideweg: Mit großen Anstrengungen versuchen Aktivisten, sie zu stärken und attraktiver zu machen. In einer solchen Situation sind die Reaktionen aus dem Kreishaus kontraproduktiv. Fehler können passieren. Die Versuche, Bedenken abzuwiegeln und den eigenen Fauxpas schönzureden, schüren aber den Konflikt weiter statt ihn zu entschärfen.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel