Der Marathon in Neubrücke ist definitiv ein Gewinn für die Region. Zu der in Kooperation mit den chinesischen Partnern von der ICCN (International Commercial Center Neubrücke) GmbH auf die Beine gestellten Veranstaltung kann man den Initiatoren nur gratulieren.
Kurt Knaudt zu einem Fehler und den Folgen
Doch eine Sache ist dabei gründlich schiefgelaufen: Schlimm genug, dass bei der Terminierung offenbar niemand an die Intergem gedacht hat. Noch schlimmer aber ist das Verhalten, nachdem der peinliche Planungsfehler auffiel. Statt diesen wie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld zu bedauern, hieß es von Seiten der Kreisverwaltung unter anderem, dass man nicht auf jedes Event Rücksicht nehmen könne. Das wird noch getoppt durch die Anregung des Landrats, über eine Verlegung der Intergem nachzudenken. Das ist, um es zurückhaltend zu formulieren, zumindest unsensibel.
Die Terminkollision ist vor allem deswegen schlecht, weil jetzt ein großer Teil der mit dem Laufereignis verbundenen Einnahmen für die Gastronomen und Hoteliers wohl oder übel in andere Regionen fließt – das ist das Gegenteil von Wirtschaftsförderung. Auch wenn es bei der Veranstaltung vorrangig um Völkerverständigung gehen soll: Das kann nicht im Sinne der Veranstalter sein. Zudem bürdet man dem Intergem-Team jede Menge organisatorische Mehrarbeit auf.
Die Fachmesse, die seit Jahren an diesem Termin stattfindet, steht am Scheideweg: Mit großen Anstrengungen versuchen Aktivisten, sie zu stärken und attraktiver zu machen. In einer solchen Situation sind die Reaktionen aus dem Kreishaus kontraproduktiv. Fehler können passieren. Die Versuche, Bedenken abzuwiegeln und den eigenen Fauxpas schönzureden, schüren aber den Konflikt weiter statt ihn zu entschärfen.
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