Wenn depressive Menschen eine Therapie machen, dann brauchen Patient und Therapeut manchmal viel Geduld. Es kann auch sein, sagt der Therapeut Peter Brettle, dass sich Betroffene sehr über ihr Gegenüber ärgern, das ihnen doch helfen soll. Eine Patientin, erzählt der Wittlicher, habe ihm erst zwei Sitzungen nach einem Gespräch erzählt, dass sie sich sehr über ihn geärgert hat. Warum? „Ich erzähle Ihnen, wie schlecht es mir geht“, sagte sie. „Und Sie? Sie finden immer wieder Punkte, wo es mir doch gut geht. Dann habe ich eine Woche darüber nachgedacht, und ich habe festgestellt: Sie haben recht! Mir geht es schon viel besser, ich habe es nur noch nicht gemerkt.“