Ergebnisse des Zeitungsprojektes überzeugen auch Unternehmen

Ergebnisse des Zeitungsprojektes überzeugen auch Unternehmen
Dr. Annette Hosenfeld stellte die Ergebnisse des Projektes in Mainz vor. Foto: Sascha Kopp

Das Projekt „Zeitung lesen macht Azubis fit“ ist auch ein Kind der Universität Koblenz-Landau. Die Wissenschaftler des Instituts für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft prägten und begleiteten die Initiative von Beginn an.

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Das Projekt „Zeitung lesen macht Azubis fit“ ist auch ein Kind der Universität Koblenz-Landau. Die Wissenschaftler des Instituts für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft prägten und begleiteten die Initiative von Beginn an.

Unterstützt von ihren Mitarbeitern haben Prof. Jürgen Maier und Prof. Michaela Maier die Ziele der Initiative klar benannt. Die kontinuierliche Lektüre der regionalen Tageszeitungen soll unter anderem das Allgemeinwissen vergrößern und die Lese- und Sprachkompetenz fördern.

Während des Medienkongresses in Mainz erläuterte Dr. Annette Hosenfeld den genauen Projektablauf. Zwölf Monate lang erhalten die Auszubildenden ihre regionale Tageszeitung. Im Vorfeld der „Lesephase“ und danach absolvieren die Azubis einen Allgemeinwissenstest, um die Entwicklung dokumentieren zu können.

Um sicherzustellen, dass die jungen Teilnehmer in der Zwischenzeit bei der Lektüre am Ball bleiben, gibt es alle 14 Tage ein kurzes Wissensquiz. Im Mai wollten die Forscher von den jungen Teilnehmern etwa wissen, in welcher Stadt die Weltausstellung Expo stattfindet (richtige Lösung: Schanghai) oder wer in Deutschland Reisewarnungen für Krisenregionen normalerweise ausspricht (das Auswärtige Amt).

Im Ausbildungsjahr 2009/2010 nahmen mehr als 1000 Azubis an dem Projekt teil – mit Ergebnissen, die selbst die Wissenschaftler erstaunten. So legten die jungen Teilnehmer in allen Wissensbereichen zu. Am stärksten profitierten sie von der regelmäßigen Zeitungslektüre in den Bereichen Politik und Wirtschaft. Hier betrug der Wissenszuwachs satte 15 und 17 Prozent.

Tiefergehende Analysen zeigen zudem, dass benachteiligte Bildungsgruppen – die Forscher nennen hier etwa Hauptschüler oder Migranten – ihren Wortschatz noch deutlicher steigern können als besser gebildete Azubis. Insofern holen die Schwächeren zumindest in diesem Segment auf.

Ebenfalls interessant: Im Verlauf des Projektes verändert sich auch das Mediennutzungsverhalten der Teilnehmer. Die Tageszeitung wird am Ende des Ausbildungsjahres häufiger genutzt, als das noch zu Beginn der Fall war. Andere Medien hingegen nutzen die Teilnehmer nun weniger.

Was die Forscher zudem freute: Die merklichen Fortschritte der Auszubildenden haben auch die beteiligten Unternehmen von dem Projekt überzeugt. Denn immerhin 75 Prozent der befragten Ausbildungsleiter gaben an, dass sie es unterstützen, das Angebot auch in den kommenden Ausbildungsjahren zu nutzen.

Holger Schleper