Kommentar von Stephanie Kühr: Trompeten oder mehr Schulden?
Können sie mich einmal kurz kneifen? Da fehlen einem doch die Worte: Der Stadtrat von Wirges hat es nach monatelanger Debatte noch immer nicht geschafft, die Trompeten-Frage zu klären. Bei allem Respekt: Das ist höchst unprofessionell. Eine sachliche Meinungsbildung in den Fraktionen hätte das leidige Thema vorab klären und für eindeutige Mehrheiten sorgen müssen. Die Stadträte dürfen die Streitfrage nicht länger aussitzen und sich gegenseitig den schwarzen (Trom-)Peter zuschieben.
Zu den Fakten: Das Land bezuschusst die Sanierung des Bürgerhauses, knüpft die Fördergelder aber an ein Kunst-am-Bau-Projekt. Der Kunstwettbewerb bringt ein klares Ergebnis: Die Jury votiert einstimmig für die Riesentrompete. Das Votum ist bindend und demokratisch gefasst. Der Stadtrat muss dem Juryentscheid folgen – oder aber das Wettbewerbsverfahren aufheben und neu ausschreiben. Denn Kunst am Bau ist die Bedingung für Zuschüsse aus Mainz. Andernfalls kann das Land den Förderbescheid zurückrufen. Wenn der Rat die Entscheidung weiter aussitzt, wird der Paukenschlag folgen. Dann hat die Stadt nur noch die Wahl: Die Trompeten aufs Dach setzen oder die Fördergelder vergeigen und Schulden machen, um die Sanierung zu bezahlen. Ein teurer Schlussakkord: Wer nicht agiert, kann nur noch reagieren.
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