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Wirges

Wirges ist ratlos: Trompeten-Streit nimmt kein Ende

Von Stephanie Kühr
Im März präsentierte Gabi Weber noch stolz den Festspielhaus-Entwurf, für den sich die Jury aus Vertretern der Stadt (Gabi Weber, Goswin Kreth und Waltraud Klein), aus einer Vertreterin des Finanzministeriums und aus drei Künstlern nach zwei Auswahlrunden einstimmig entschieden hatte. Foto: Stadt Wirges
Im März präsentierte Gabi Weber noch stolz den Festspielhaus-Entwurf, für den sich die Jury aus Vertretern der Stadt (Gabi Weber, Goswin Kreth und Waltraud Klein), aus einer Vertreterin des Finanzministeriums und aus drei Künstlern nach zwei Auswahlrunden einstimmig entschieden hatte. Foto: Stadt Wirges

Es ist Montagabend, punkt 22.11 Uhr: Im Klubraum „Samobor“ des Wirgeser Bürgerhauses herrschen ungläubiges Schweigen und Ratlosigkeit: Der Stadtrat von Wirges hat sich auch in seiner jüngsten Sitzung nicht in der Trompeten-Frage einigen können. Die Abstimmung im Rat endete mit einer Patt-Situation: Befürworter und Gegner kommen quer durch die Fraktionen jeweils auf elf Stimmen.

Lesezeit: 2 Minuten
Damit bleibt weiter unklar, ob die Stadt das umstrittene Kunst-am-Bau-Projekt „Festspielhaus“ der Mainzer Künstlergruppe „conhereos“, das die Lüftungsanlage auf dem Dach des Bürgerhauses mit einer überdimensionalen Trompete verblenden will, verwirklichen wird oder nicht. So stimmten elf Ratsmitglieder, darunter auch Stadtbürgermeister Andreas Weidenfeller, am Montagabend dafür, dass die Mainzer Künstler beauftragt ...
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Kommentar von Stephanie Kühr: Trompeten oder mehr Schulden?

Können sie mich einmal kurz kneifen? Da fehlen einem doch die Worte: Der Stadtrat von Wirges hat es nach monatelanger Debatte noch immer nicht geschafft, die Trompeten-Frage zu klären. Bei allem Respekt: Das ist höchst unprofessionell. Eine sachliche Meinungsbildung in den Fraktionen hätte das leidige Thema vorab klären und für eindeutige Mehrheiten sorgen müssen. Die Stadträte dürfen die Streitfrage nicht länger aussitzen und sich gegenseitig den schwarzen (Trom-)Peter zuschieben.

Zu den Fakten: Das Land bezuschusst die Sanierung des Bürgerhauses, knüpft die Fördergelder aber an ein Kunst-am-Bau-Projekt. Der Kunstwettbewerb bringt ein klares Ergebnis: Die Jury votiert einstimmig für die Riesentrompete. Das Votum ist bindend und demokratisch gefasst. Der Stadtrat muss dem Juryentscheid folgen – oder aber das Wettbewerbsverfahren aufheben und neu ausschreiben. Denn Kunst am Bau ist die Bedingung für Zuschüsse aus Mainz. Andernfalls kann das Land den Förderbescheid zurückrufen. Wenn der Rat die Entscheidung weiter aussitzt, wird der Paukenschlag folgen. Dann hat die Stadt nur noch die Wahl: Die Trompeten aufs Dach setzen oder die Fördergelder vergeigen und Schulden machen, um die Sanierung zu bezahlen. Ein teurer Schlussakkord: Wer nicht agiert, kann nur noch reagieren.

E-Mail: montabaur@rhein-zeitung.net

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