Neuwied

Wichtiger Bestandteil im künftigen Energiemix?: Neuwieder sollen über Windkraftpotenzial informiert werden

Windkraftanlagen
In Zukunft möchten die Stadtwerke Neuwied mehr Energie über Windkraftanlagen erzeugen. Foto: dpa/Jens Büttner

Den Blick nach vorne gerichtet, laden die Stadtwerke Neuwied am 4. April in Heinrich-Haus ein, um über die Zukunft zu sprechen.

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Durch die Energie- und Wärmewende wird der Strombedarf für Neuwied deutlich steigen – davon gehen die Verantwortlichen der Stadtwerke Neuwied (SWN) aus. Aus diesem Grund wollen die SWN einen Teil der benötigten Energie nach eigenen Angaben mit Windkraftanlagen erzeugen. Über den Stand der bisherigen Potenzialanalysen informieren sie am Donnerstag, 4. April, um 19 Uhr in der Aula der Christiane-Herzog-Schule.

Potenziale analysieren

Den Prüfungsauftrag der Windpotenziale hatte der Stadtrat nach einer Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP IV) im März des vergangenen Jahres ausgedehnt. „Demnach konnten somit Flächen betrachtet werden, die auch innerhalb der Kernzone des Naturparks Rhein-Westerwald liegen“, so der Oberbürgermeister (OB) und SWN-Aufsichtsratsvorsitzende Jan Einig. „Für das Neuwieder Stadtgebiet bedeutete das in erster Linie, dass wir den Heimbach-Weiser Wald untersuchen ließen und mit anderen Gemeinden und Grundbesitzern – auch im Umfeld der Stadt – den Schulterschluss suchten.“

Auf dem Gemeindegebiet der Stadt werden nun 16 Standorte näher betrachtet: „Ein Teil davon liegt auf städtischem Grund, der Rest ist in Privateigentum“, so Einig und SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach ergänzt: „Die Herausforderung besteht auf drei Ebenen. Erstens wollen wir möglichst viel Energie selbst erzeugen, um sie in Zukunft zu vernünftigen Preisen anbieten zu können – ohne die gewaltigen und zuletzt schmerzlichen Schwankungen an den Börsen, die die Haushalte belasteten. Das bedeutet zweitens enorme Investitionen, da Neuwied ein stark ausgebautes Gasnetz hat, das wir zu einem sehr großen Teil ersetzen müssen. Und drittens muss es schnell gehen: Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass wir verbindliche Zwischenziele festlegen müssen, die bis 2045 zur Klimaneutralität führen sollen. Das sind gut 20 Jahre, was aber angesichts der Aufgabe ein kurzer Zeitraum ist.“

Untersuchungen nötig

Gemeinsam erläutern Einig und Herschbach in der Aula der Christiane-Herzog-Schule am 4. April ab 19 Uhr die Vorgehensweise und den Stand der Analysen sowie weitere Schritte zur Untersuchung der Flächen. „Wir stehen noch ganz am Anfang. Es sind etliche Untersuchungen nötig, bis ein Genehmigungsantrag überhaupt auf den Weg gebracht werden kann“, betont der OB. Entschieden ist auch laut Herschbach damit noch nichts, aber Windkraft könne ein wichtiges Standbein zur Gestaltung der Energie- und Wärmewende sein, werde aber nur einen Teil des Bedarfs decken können: „Fotovoltaik, Biomasse, Flusswärmepumpen und andere Möglichkeiten untersuchen wir ebenfalls. Wir brauchen einen Mix, damit wir in den Startlöchern stehen, sobald die kommunale Wärmeplanung abgeschlossen ist.“