Wenn sich Unternehmen und Vereine engagieren, ist das ein erster, wichtiger Schritt. Viel wichtiger ist jedoch, dass auch die Kommunalpolitik entsprechende Projekte in die Wege leitet.
Für den Landkreis Mayen-Koblenz und seine Kreisverwaltung ist Nachhaltigkeit „von großer Bedeutung und ausschlaggebend bei Entscheidungsfindungen“, sagt Pressesprecher Damian Morcinek und nennt einige Beispiele, wie der Kreis eine nachhaltige Entwicklung vorantreibt:
Mit dem „Integrierten Klimaschutzkonzept“ hat sich der Landkreis zum Ziel gesetzt, Maßnahmen in klimarelevanten Bereichen wie Gewerbe, Verkehr und Wasserversorgung zu ergreifen. Die Umsetzung des Konzepts wird von zwei Klimaschutzmanagern organisiert. Auch bei Kreistagssitzungen werden Umwelt- und Klimaaspekte in die Entscheidungsfindung einbezogen: Mit der Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ im Frühjahr 2018 haben sich die Abgeordneten dazu verpflichtet, die biologische Vielfalt bei Planungen zu berücksichtigen. Und auch Bebauungspläne werden seit Langem auf ihre Klimaschutzverträglichkeit geprüft.
Auch im Bereich Natur- und Artenschutz ist der Landkreis aktiv: Die Stiftung Natur und Umwelt, die 2009 gegründet wurde und rund 120 Hektar an Flächen im Landkreis betreut, ist dafür zuständig, den Artenreichtum im Kreis langfristig zu bewahren. Daneben schützen Maßnahmen wie die Renaturierung von Gewässern, die Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen und das Projekt „Junge Riesen“, bei dem besondere Bäume nachgezüchtet werden, die Umwelt und Biodiversität im Kreis. Daneben engagiert sich der Landkreis auch im Bereich Bildung: Das Netzwerk Umweltbildung Rhein-Mosel bringt externe Referenten an Schulen und Kitas, die den Kindern Themen wie Abfall, Umwelt, Energie und biologische Vielfalt näherbringen.
Engagierte Personen und Gruppen werden vom Landkreis mit dem Umweltpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2016 erhielt der Landkreis selbst eine Auszeichnung: Genau wie die Städte Mayen, Andernach und womöglich bald die Verbandsgemeinde Weißenthurm, darf sich der Kreis „Fairtrade-Town“ nennen. Den Titel erhalten diejenigen Kommunen, die sich auf verschiedenen Ebenen für einen fairen Handel engagieren. Auch innerhalb der Kreisverwaltung wird Nachhaltigkeit gefördert. So werden Materialen wie Kugelschreiber und Textmarker vor ihrer Beschaffung auf ihre Umweltfreundlichkeit geprüft. Der Fuhrpark des Kreishauses besteht zum Teil aus E-Autos und erdgasbetriebenen Autos. Und kreiseigene Schulen und Sporthallen sind beziehungsweise werden energetisch saniert.