RZ-KOMMENTAR: Diabetiker müssen Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen

Vor zehn Jahren wurde bei mir Diabetes Typ 1 festgestellt. Ich war damals Anfang 20 und fühlte mich seit einiger Zeit müde und abgeschlagen. Zudem hatte ich trotz unveränderter Essgewohnheiten deutlich an Gewicht verloren. Die Diagnose wurde dann jedoch eher zufällig bei einer Routineuntersuchung gestellt.

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Vor zehn Jahren wurde bei mir Diabetes Typ 1 festgestellt. Ich war damals Anfang 20 und fühlte mich seit einiger Zeit müde und abgeschlagen. Zudem hatte ich trotz unveränderter Essgewohnheiten deutlich an Gewicht verloren. Die Diagnose wurde dann jedoch eher zufällig bei einer Routineuntersuchung gestellt.

Weil meine Bauchspeicheldrüse kein eigenes Insulin mehr produziert, muss ich seitdem regelmäßig messen und spritzen. Die Herausforderung besteht darin, die Stoffwechselstörung einerseits nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sie aber andererseits auch nicht zum Zentrum des Lebens zu machen. Beides wäre nicht gesund, das eine körperlich, das andere psychisch. Ich denke, mir ist es inzwischen gelungen, diesen Mittelweg zu finden. Ich habe mein Leben nicht an den Zucker angepasst, sondern die Therapie an meine Bedürfnisse. Ich esse (fast) alles und entscheide selbst, wann ich mir die Zeit dafür nehme. Dass meine Blutzuckerwerte trotzdem gut sind, liegt in meiner eigenen Verantwortung. Ärzte und Ernährungsberater sind zwar wichtig, um dabei Hilfestellungen zu geben. Meinen Körper und seine Reaktionen kenne ich jedoch selbst am besten, deshalb habe ich mich umfassend über Diabetes informiert. Hat man die Zusammenhänge einmal verstanden, verliert die Krankheit einiges von ihrem Schrecken. Sie bietet vielleicht sogar die Chance, sich gesünder und bewusster zu ernähren.

E-Mail: thorsten.ferdinand@rhein-zeitung.net